Schwarzarbeit in der Schweiz: Warum sich illegale Jobs nicht lohnen - zentraljob.ch
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Schwarzarbeit in der Schweiz: Warum sich illegale Jobs nicht lohnen

Veröffentlicht am 06.10.2025 von Fredy Pillinger, Verkaufsleiter - Bildquelle: Getty Images
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Auf den ersten Blick klingt es verlockend: ein Job ohne Vertrag, keine Abgaben, Geld bar auf die Hand. Doch Schwarzarbeit ist kein Kavaliersdelikt – weder für die ausführende Person noch für Auftraggebende. Sie ist illegal, untergräbt faire Arbeitsbedingungen und kann rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen. Wer sich bewirbt oder nebenbei arbeitet, sollte die Regeln kennen.
Was gilt als Schwarzarbeit?
In der Schweiz spricht man von Schwarzarbeit, wenn:
  • Einkommen nicht deklariert wird
  • Sozialversicherungsbeiträge nicht abgeführt werden
  • eine selbstständige Tätigkeit nicht offiziell angemeldet ist
  • eine ausländische Arbeitskraft ohne gültige Bewilligung arbeitet
Ob in der Baubranche, Gastronomie, Reinigung oder IT – Schwarzarbeit gibt es in vielen Bereichen. Typisch sind Barzahlungen ohne Quittung, fehlende Verträge und keine Anmeldung bei der AHV.

Graubereich oder Nachbarschaftshilfe?
Nicht jede kleine Hilfe gegen ein Trinkgeld ist automatisch Schwarzarbeit. Entscheidend sind:
  • Regelmässigkeit: Wer jede Woche für Lohn putzt oder Gartenarbeiten erledigt, muss gemeldet sein.
  • Vergütung: Eine symbolische Entschädigung (z. B. Kuchen backen für den Nachbarn) ist keine Schwarzarbeit.
  • Absicht: Sobald mit Gewinnabsicht gearbeitet wird und kein Vertrag existiert, wird’s heikel.
Im Zweifel lohnt sich eine kurze Abklärung, z. B. bei der SVA oder beim zuständigen Steueramt.

Risiken und Konsequenzen
Wer schwarz arbeitet oder Schwarzarbeit beauftragt, geht ein hohes Risiko ein:
  • Keine Versicherung: Kein Schutz bei Unfall, Krankheit oder Streit
  • Geldstrafen oder Freiheitsentzug bei vorsätzlichem Verstoss
  • Verlust von Sozialleistungen bei gleichzeitiger Arbeitslosigkeit
  • Kein Recht auf Lohn oder Garantie, wenn der Auftraggeber nicht zahlt
Auch wer Arbeitslosengelder bezieht und zusätzlich unerlaubt arbeitet, begeht
Sozialversicherungsbetrug – mit schwerwiegenden Folgen.

Fazit
Schwarzarbeit ist kein harmloser Nebenverdienst, sondern ein Risiko – für dich und andere. Wer legal arbeitet, ist geschützt, versichert und baut Rechte auf. Ob du angestellt, nebenberuflich selbstständig oder gelegentlich tätig bist: Kläre deine Situation rechtzeitig ab – und mach’s richtig.