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Winterdepression: Symptome, Ursachen und Behandlung

Veröffentlicht am 09.12.2021
Winterdepression: Symptome, Ursachen und Behandlung
Sobald die Tage kürzer und die Nächte länger werden, fühlen sich manche Menschen müde, niedergeschlagen, antriebs- und motivationslos und entwickeln Heisshunger auf Süsses. Das können Anzeichen einer Winterdepression sein, bei der es sich um eine saisonale Depression handelt. Woran Sie sie erkennen, welche vorbeugenden Massnahmen es gibt, und was Sie selbst tun können - das und mehr erfahren Sie hier.
Was ist eine Winterdepression? 
Eine Winterdepression ist eine saisonal abhängige Depression, die im medizinischen Fachjargon als seasonal affective disorder (SAD) bezeichnet wird. Sie tritt aufgrund des Lichtmangels bevorzugt in der dunklen Jahreszeit auf. Diese saisonal auftretende Depression zählt zu den leichten bis mittelschweren Depressionen, die meist im Herbst beginnt, sich über den Winter zieht und bis ins Frühjahr dauern kann. Die SAD wird begleitet von negativen Emotionen wie Niedergeschlagenheit und Traurigkeit, die länger als zwei Wochen am Stück anhalten. Sie tritt meistens um das 30. Lebensjahr herum auf, während Winterdepressionen bei älteren Menschen selten beobachtet werden. Darüber hinaus gibt es auch länderspezifische Unterschiede. Vor allem in nördlicheren Regionen Europas tritt die SAD häufiger auf, während sie in südlichen Ländern kaum bekannt ist.
 
Die typischen Symptome einer Winterdepression und ihr Verlauf
 
Zu den typischen Symptomen einer Winterdepression gehören: 
  • Erschöpfungszustände und Energielosigkeit
  • Gedrückte Stimmung, Traurigkeit, Freudlosigkeit
  • Extreme Müdigkeit und ein erhöhtes Schlafbedürfnis
  • Unausgeglichenheit und Gereiztheit
  • Konzentrationsstörungen und Antriebslosigkeit
  • Verlangen nach Süssem mit der Folge einer Gewichtszunahme
  • Vernachlässigung sozialer Kontakte und der eigenen Person 
Erst wenn die genannten Symptome ausarten und zu einer Belastung und Reduzierung der Lebensqualität führen, kann eine Winterdepression vorliegen, deren Behandlung in ärztliche Hände gehört.
 
Die Winterdepression beginnt regelmässig in den Herbstmonaten und kann bis zum Frühlingsbeginn fortdauern. Sobald die Tage länger werden, die Intensität der Sonnenstrahlen zunimmt, und die Temperaturen ansteigen, verschwinden die Symptome oftmals schlagartig. Auch wenn die Winterdepression in vielen Fällen von allein abklingt, ist es dennoch wichtig, einen Arzt zu kontaktieren. Auf diese Weise vermeiden Sie, dass die depressive Verstimmung in eine chronische, echte Depression übergeht.
 
Mögliche Ursachen einer Winterdepression 
Es ist vor allem der Lichtmangel in den Herbst- und Wintermonaten, der ursächlich für eine saisonal abhängige Depression ist. Die veränderten Lichtverhältnisse - kurze Tage und lange Nächte - signalisieren dem Körper eine Veränderung im Tag-Nacht-Rhythmus. Sobald es dunkel wird, fällt weniger Licht ins Auge. Das veranlasst die Zirbeldrüse im Gehirn, das Hormon Melatonin auszuschütten mit der Folge, dass Sie müde werden. Da die Lichtintensität und Qualität im Winter insgesamt geringer sind, wird die Zirbeldrüse auch tagsüber zur Produktion von Melatonin angeregt.
 
Es ist davon auszugehen, dass auch der Nervenbotenstoff Serotonin an der Entstehung einer Winterdepression beteiligt ist. Voraussetzung für die Produktion von Melatonin ist eine Umwandlung von Serotonin mit der Folge, dass der Serotoninspiegel sinkt. Serotonin wird im Volksmund als Glückshormon bezeichnet, da es in der Lage ist, die Stimmung zu heben. Fehlt im Gehirn Serotonin, versucht es, den Mangel auszugleichen, wodurch der Heisshunger auf Süsses zu erklären ist.
 
So kommen Sie aus der Winterdepression heraus - 4 Tipps 
Abhängig vom Schweregrad ist eine Therapie erforderlich. Handelt es sich um eine leichte depressive Verstimmung, können Sie sich oftmals selbst helfen mit dem Ziel, die Produktion des Glückshormons Serotonin anzukurbeln - mit den nachfolgenden 4 Tipps.
 
1. Bewegen Sie sich täglich an der frischen Luft. Gehen Sie spazieren, walken Sie, und geniessen Sie jeden Sonnenstrahl.
2. Treiben Sie Sport. Machen Sie das, was Ihnen Spass macht, zum Beispiel Yoga, Fitness-Einheiten auf Online-Plattformen, Training mit einem Heimtrainer Ihrer Wahl, oder besuchen Sie ein Fitness-Studio.
3. Achten Sie auf eine vitamin- und mineralstoffreiche Ernährung.
4. Auch eine Lichttherapie ist geeignet, den Lichtmangel auszugleichen.
 
Die Lichttherapie versorgt den Körper mit UV-Licht, das dem Sonnenlicht ähnlich ist. Das Gehirn erhält die Information, dass die Sonne scheint, sodass Melatonin abgebaut und verstärkt Serotonin ausgeschüttet wird. Durch die Behandlung kann sich bereits nach wenigen Tagen eine deutliche Verbesserung einstellen. Eine Lichttherapie findet unter ärztlicher Aufsicht statt und muss meistens selbst bezahlt werden. Mit geeigneten Leuchtmitteln können Sie sie auch zuhause durchführen.