Wenn das Telefon klingelt: Kontakt mit einem Headhunter
Veröffentlicht am 19.04.2021
Geht es um die Suche nach qualifiziertem Personal oder nach Führungskräften, bedienen sich Unternehmen häufig der Unterstützung durch einen Headhunter. Er erstellt ein Profiling des gesuchten Kandidaten und begibt sich auf die Suche nach ihm, bevorzugt in sozialen Netzwerken. So kann es sein, dass auch bei Ihnen eines Tages das Telefon klingelt und ein Headhunter Ihnen ein Jobangebot unterbreitet. Wie Sie in dieser Situation reagieren - informieren Sie sich hier.
Die Aufgaben eines Headhunters
Headhunter unterstützen Unternehmen insbesondere bei der Suche nach fachlich qualifiziertem Personal für gut dotierte Positionen. Manchmal gehen die Aktivitäten über die Personalsuche hinaus und können insgesamt diese Aufgaben umfassen:
- Gemeinsam mit dem Arbeitgeber Erstellen eines beruflichen Profilings des gesuchten Kandidaten
- Direktsuche nach geeigneten Kandidaten für die jeweilige Position, vorzugsweise in sozialen Netzwerken
- Prüfen von Zeugnissen und Referenzen potenzieller Kandidaten
- Entwickeln und Durchführen von geeigneten Beurteilungsmassnahmen, zum Beispiel in Form einer Potenzialanalyse oder mithilfe eines Eignungstests
Der Aufgabenbereich eines Headhunters erstreckt sich oftmals auf weitere Aufgaben des Personalwesens, zum Beispiel auf die Beratung in Bezug auf die Personalentwicklung, die Organisationsentwicklung sowie auf Vergütungsmodelle.
Der erste Kontakt mit einem Headhunter
Sobald ein Headhunter Sie als potenziellen Kandidaten entdeckt hat, wird er mit Ihnen in Kontakt treten. Das geschieht entweder über soziale Netzwerke oder durch einen Telefonanruf an Ihrem Arbeitsplatz. In jedem Fall wird die Kontaktaufnahme für Sie schmeichelhaft sein, und zwar unabhängig davon, ob Sie aktuell einen Jobwechsel anstreben oder nicht. Das ist auch deshalb eine angenehme Situation, weil Sie ganz ohne eigene Bewerbungsaktivitäten an einen neuen Job kommen können, mit möglicherweise besseren Konditionen. Dann kommt es darauf an, dass Sie genau wissen, welche Verhaltensweisen Sie erfolgreich an dieses Ziel führen können.
1. Bleiben Sie entspannt und gelassen.
Unabhängig von Ihrer tatsächlichen Gemütslage sollten Sie beim Erstkontakt entspannt und gelassen bleiben. Hören Sie sich in Ruhe das Anliegen des Headhunters an. Lassen Sie dem Headrunter Raum, um sich vorzustellen. Das gilt in Bezug auf den Zuständigkeitsbereich und das von ihm betreute Karrierelevel.
2. Agieren Sie professionell.
Professionell agieren Sie, wenn Sie sachlich nach dem Jobangebot, nach dem Unternehmen und der Branche fragen. Dabei handelt es sich um erste oberflächliche Informationen, die in einem zweiten Gespräch vertieft werden. In diesem ersten Gespräch möchte der Headhunter lediglich herausfinden, ob von Ihrer Seite ein grundsätzliches Interesse an dem Jobangebot besteht oder nicht. Sie entscheiden, ob ein weiteres Gespräch stattfindet und ob Sie Ihre private Telefonnummer herausgeben.
3. Wahren Sie Diskretion.
Wahren Sie auf jeden Fall die Diskretion. Sofern Sie nicht ungestört und vor allem ungehört sprechen können, sollten Sie dies dem Headhunter mitteilen und eine andere Möglichkeit der Kontaktaufnahme vorschlagen. Halten Sie ausserdem die Vorgaben in Ihrem Arbeitsvertrag ein und achten Sie darauf, ob darin ein nachvertragliches Wettbewerbsverbot für eine bestimmte Dauer vereinbart wurde, wenn es um eine Anstellung bei einem Konkurrenzunternehmen geht, das Sie gegebenenfalls zu einem Verzicht des angebotenen Jobs zwingt.
Der zweite Kontakt mit dem Headhunter
Besteht beiderseitiges Interesse, wird ein Termin für ein zweites, ausführliches Gespräch vereinbart, auf das Sie sich vorbereiten sollten. Holen Sie weitere Informationen über den Headhunter ein sowie über das Unternehmen, das möglicherweise Ihr neuer Arbeitgeber werden wird. Das zweite Gespräch mit dem Headhunter wird sehr viel konkreter, wobei Sie diese Bereiche vertiefen sollten:
- Stellenangebot: Erfragen Sie Ihren konkreten Aufgabenbereich, das Mass der Verantwortung und der Einflussnahme, die Gestaltung des Arbeitsplatzes, die Anzahl der Kollegen sowie die Einordnung in die hierarchische Struktur des Unternehmens.
- Arbeitgeber: Erkundigen Sie sich, warum die Position vakant ist, oder ob es sich um eine neue geschaffene Position handelt. Stellen Sie Fragen zum Unternehmen, zum Beispiel zur Grösse, zur Branche und zur Marktposition.
- Gehalt: Die Frage nach der Höhe des Gehalts wird bezüglich Ihrer späteren Entscheidung für oder gegen das Jobangebot mitbestimmend sein. Deshalb sollten Sie im zweiten Gespräch darauf zu sprechen kommen.
Scheuen Sie sich nicht, den Headhunter zu fragen, wie und warum er auf Sie aufmerksam geworden ist.
Wenn es zu einem persönlichen Treffen mit dem Headhunter kommt
Der persönliche Headhunterkontakt ist vergleichbar mit einem Vorstellungsgespräch. Zu diesem Zeitpunkt hat eine Vorauswahl stattgefunden, sodass Sie bereits in der engeren Wahl sind. Die endgültige Entscheidung steht indes noch aus. Entscheidend wird sein, dass Sie im Gespräch das richtige Mass finden zwischen Offenheit und Selbstbewusstsein, zwischen Professionalität und Verbindlichkeit. Achten Sie auf Ihre Körpersprache, deren Wirkung Sie im Idealfall kennen. Das gilt für Mimik, Gestik, für die Körperhaltung sowie für Kenntnisse über höfliches Verhalten gleichermassen. Achten Sie auch auf Ihre Stimmlage, die bei grosser Nervosität höher sein kann, was auch für die Sprechgeschwindigkeit und die Atmung gilt. Sofern Sie unsicher sind, trainieren Sie vorab das persönliche Gespräch mit dem Headhunter vor einem Spiegel oder mit dem passenden Sparringspartner.