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Sommerzeit: Zeitumstellung bringt innere Uhr aus dem Takt

Veröffentlicht am 11.03.2021
Sommerzeit: Zeitumstellung bringt innere Uhr aus dem Takt
Alle Jahre wieder sorgt die Zeitumstellung auf Sommerzeit für verschlafene Termine und lange Gesichter im Büro. Die gesundheitlichen Nachteile sind bekannt, trotzdem ist eine rasche Abschaffung der Zeitumstellung unrealistisch. Wir geben Tipps, wie Sie Ihre innere Uhr wieder richtig justieren. 
Vor oder zurück - Wie war das nochmal mit der Sommerzeit? 
Falls Sie an sich zweifeln, weil Sie sich die Richtung der Zeitumstellung nicht merken können - das geht vielen so. Findige Menschen nutzen Merkhilfen, wie etwa die: Im Frühjahr stellen wir die Gartenmöbel vor die Tür, im Herbst zurück. Genauso macht man es mit der Uhr. Im Englischen gibt es eine besonders prägnante Eselsbrücke: Spring forward, fall backward. 
 
Sommerzeit löst Mini-Jetlag aus 
Im Frühjahr verlieren wir also eine Stunde unserer Zeit, während wir im Herbst eine Stunde dazu gewinnen. Für Probleme sorgt vor allem die Umstellung im Frühjahr, was mittlerweile auch wissenschaftlich erwiesen ist. Untersuchungen des deutschen Sozioökonomischen Panels (SOEP) zufolge verschlechtert sich die Lebenszufriedenheit nach Beginn der Sommerzeit signifikant, und zwar durchschnittlich eine Woche lang. Besonders betrifft das Eltern von Kleinkindern, ältere Menschen, Kinder und Personen mit chronischen Schlafstörungen. Die Rückkehr zur Normalzeit im Herbst hat dagegen keine gravierenden Auswirkungen. Laut einer Umfrage der deutschen Krankenkasse DAK leiden rund 27 Prozent der Menschen unter Beschwerden durch die Umstellung auf Sommerzeit. Verbreitet sind Schlafprobleme, Konzentrationsstörungen, Müdigkeit und depressive Verstimmungen. Andere Untersuchungen kommen zu dem Ergebnis, dass sich auch Herzinfarkte in den Tagen nach der Zeitumstellung häufen. Offenbar stellen selbst kleine Verschiebungen des Tag-Nacht-Rhythmus eine Belastung für den Organismus dar. 
 
Abschaffung der Zeitumstellung nicht realistisch 
Zwar wird sowohl in der EU als auch in der Schweiz immer wieder darüber diskutiert, die Sommerzeit abzuschaffen. Doch zu einer endgültigen Entscheidung der EU-Staaten ist es bislang nicht gekommen. Und die Schweiz orientiert sich an ihren Nachbarstaaten, um wirtschaftliches Chaos zu vermeiden. Denn genau dazu kam es im Jahr 1980, als die Sommerzeit nach einer Volksabstimmung kurzfristig verworfen wurde. Die Auswirkungen für den Fernverkehr, grenznahe Betriebe und im Ausland arbeitende Schweizer waren drastisch. Der Bundesrat hat sich seither mehrmals dagegen entschieden, die Zeitregelung unabhängig von den Nachbarländern zu ändern. 
 
Sommerzeit: Tipps für die Zeitumstellung 
An der Zeitumstellung wird in nächster Zeit wohl nicht gerüttelt - trotz aller Nachteile. Gefragt sind daher Strategien, um die innere Uhr möglichst rasch mit der äusseren in Einklang zu bringen. Experten empfehlen, in den Tagen nach der Umstellung auf eine bewusste Schlafhygiene zu achten: 
  • Verzichten Sie ab dem späteren Nachmittag auf koffeinhaltige Getränke. 
  • Vermeiden Sie ausserdem Alkohol - auch wenn Sie den Eindruck haben, dass er Sie müde macht. Seine Stoffwechselprodukte stören später den Schlaf. 
  • Verdunkeln Sie Ihren Schlafraum ausreichend und senken Sie die Temperatur auf rund 16 bis 20° Celsius. 
  • Vorsicht bei Smartphone, Tablet und Laptop: Das kurzwellige blaue Licht, das diese Geräte abstrahlen, hemmt die Bildung des schlaffördernden Hormons Melatonin.
  • Stehen Sie morgens zügig auf und vermeiden Sie es tagsüber zu schlafen. Denn sonst dauert es noch länger, bis sich der Körper an den neuen Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt hat.