Die hohe Kunst der richtigen Geschenkauswahl
Neben einer schönen Überraschung für den Beschenkten sollen Businesspräsente auch Werbezwecke erfüllen. Schliesslich soll die Bindung an das Unternehmen des Gebenden gefestigt und verstärkt werden. Spätestens zum neuen Jahr wird allerdings deutlich, dass die meisten Geschenke ihr Ziel verfehlen. USB-Sticks landen unbeachtet im Schreibtisch, Kaffeetassen irgendwo in der Teeküche und Kalender im Altpapier. Einige besonders "kreative" Präsente schaffen es immerhin noch im Folgejahr als Kuriosum zum Schrottwichteln. Joel Waldvogel, Professor an der US-amerikanischen Wharton University, hat sich mit dem Phänomen der unpassenden Weihnachtsgeschenke beschäftigt. Mit dem Ergebnis, dass mindestens zehn Prozent der Präsente weder den Geschmack des Bedachten treffen noch irgendeinen Nutzen für ihn haben. Die Lücke zwischen Standardgeschenken und über das Ziel hinausschiessenden Präsenten passgenau zu schliessen ist eine Kunst für sich. Vorgabe dabei: Ein Geschenk spiegelt den Charakter des schenkenden Unternehmens, bereitet dem Empfänger Freude oder hat zumindest einen praktischen Nutzen. Diesen Effekt vergrössern Sie durch eine ansprechende Verpackung. Studien haben gezeigt, dass die Zufriedenheit mit einem Präsent steigt, je hochwertiger ein Geschenk präsentiert wird - das gilt auch für Kleinigkeiten. Selbst wenn es verlockend klingt: Geldgeschenke sollten tabu sein. Die scheinbar praktische Lösung vermittelt dem Beschenkten die Botschaft, dass Sie sich keine Gedanken gemacht haben.
Beachten Sie Hierarchien und Corporate Compliance Regeln
Ein Wochenende in Paris samt Ehefrau für den Geschäftspartner zu Weihnachten oder eine Lieferung edelster Kaviar? Besser nicht. Denn einige Unternehmen sind strikt, was den Wert eines Geschenkes betrifft. So haben manche Firmen in ihren Corporate Compliance Regeln festgesetzt, dass Präsente über einen gewissen Betrag abgelehnt werden müssen. Bringen Sie daher unbedingt im Vorfeld in Erfahrung, ob es solche Regelungen in Ihrem Umfeld gibt. Hintergrund dieser Praxis: Wer ein teures Geschenk erhält, fühlt sich automatisch verpflichtet. Entweder zu einem ebenso hochpreisigen Gegengeschenk oder zu Gefälligkeitsleistungen. Mit diesem Druck im Hinterkopf sind keine unabhängigen Entscheidungen mehr möglich und bereits die Schwelle zur Bestechung überschritten. Achten Sie bei der Auswahl der Präsente auch auf die soziale Hierarchie. So sehr Sie die Sekretärin des Geschäftsführers für ihr Entgegenkommen schätzen - machen Sie nicht den Fehler, Ihr denselben exklusiven Delikatessenkorb wie dem Chef zu schenken.
Mit diesen Weihnachtsgeschenken liegen Sie richtig
Es gibt einige Geschenke, mit denen Sie grundsätzlich richtig liegen. Wenn der Bedachte nicht gerade an Diabetes leidet oder auf Diät ist, sind Pralinen oder Schokolade grundsätzlich eine gute Wahl. Achten Sie bei Geschenken für ausländische Geschäftsfreunde unbedingt auf religiöse Vorschriften und wählen Sie Pralinen ohne Alkohol. Grundsätzlich gibt es bei Naschwerk eine grosse Auswahl an koscheren und halal Produkten. Champagner ist ein zeitloser Klassiker - das Geschenk werten Sie zusätzlich auf, wenn Sie sich als Verpackung für eine aparte Holzkiste entscheiden. Immer gerne genommen werden Kaffee- und Teespezialitäten. Wenn es zu Ihrer Unternehmenskultur passt, wählen Sie nachhaltige und fair gehandelte Produkte. Im Trend liegen ebenfalls regionale Produkte. Wie wäre es mit Honig, Marmelade oder einer lokalen Käsespezialität aus einer Manufaktur, gerne auch mit Ihrem Branding? Bücher oder Bildbände kommen in der Regel sehr gut an. Im Vorfeld sollten Sie sich jedoch die Mühe machen, die Vorlieben des Bedachten zu recherchieren. Werten Sie ein Geschenk zudem mit etwas Selbstgemachtem wie einem Strohstern oder einer Kerze auf - damit dokumentieren Sie, dass Sie Zeit investiert haben.
Was final bei der Geschenkauswahl zu beachten ist
Sie haben den hochwertigen Grüntee aus Japan und die handgemachten Pralinen auf der Liste, können sich aber nicht entscheiden? In diesem Fall wird Ihre Auswahl durch wissenschaftliche Kriterien unterstützt. Verhaltensforscher sind der Frage nach dem perfekten Geschenk nachgegangen. Demzufolge trifft ein Präsent dann ins Schwarze, wenn es einen Wunsch des Beschenkten erfüllt, der sich dieses Produkt jedoch niemals selbst kaufen würde. Der Preis ist dabei sekundär. Es geht beim Schenken vielmehr darum, gezielt ein Bedürfnis zu erkennen und Zeit zu investieren, das passende Präsent herauszufinden. Auf diese Weise gehen Sie automatisch bei den Bedachten in Resonanz.