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Arbeiten in der Gruppe? Lieber nicht!

Veröffentlicht am 12.03.2020
Arbeiten in der Gruppe? Lieber nicht!
Arbeiten in der Gruppe wird von Pädagogen als Lernform gelobt, die die soziale Kompetenz fördert. Gleichzeitig werden das Wir-Gefühl gestärkt sowie die Konflikt- und Kommunikationsfähigkeit trainiert. Doch es gibt auch grosse Vorbehalte gegen das Arbeiten in Gruppen. 
Warum Gruppenarbeit nicht besonders beliebt ist
Von Kindesbeinen an beginnen wir zu lernen. Lernen setzt sich fort über die Schule, die Berufsausbildung, das Studium bis zu beruflichen Fort- und Weiterbildungen. Unterschiedliche Lernformen werden Teil der persönlichen "Lerngeschichte", wobei viele Menschen den Frontalunterricht favorisieren. Weniger beliebt ist das Arbeiten in Gruppen, das eigentlich viele Vorteile hat, die jedoch oftmals nicht zum Tragen kommen. So bleiben insbesondere die negativen Beispiele im Gedächtnis haften. Dazu gehören die Personen innerhalb der Gruppe, die die Gruppenarbeit an sich reissen und nur so vor Eloquenz und Selbstbewusstsein strotzen. Andere ziehen sich verzagt, ja fast verängstigt zurück und bringen innerhalb der Gruppe kaum ein Wort heraus. Wieder andere lehnen sich entspannt zurück, um genüsslich dem Treiben zuzuschauen und aus Bequemlichkeit keinen Beitrag für die Gruppe zu leisten. Dann gibt es noch solche, die die Gruppenarbeit nutzen, um sich privat auszutauschen oder um auf andere Weise vom eigentlichen Thema abzuschweifen. Diejenigen, die gerne im Team und in der Gruppe arbeiten, finden den Faden nicht, um die anderen Teilnehmer zur Aufgabe zurückzuführen. In den letzten, noch verbleibenden Minuten werden schnell Ergebnisse zusammengetragen, die nicht unbedingt zielführend sind. Angesichts dieser Erfahrungen wundert es nicht, dass das Arbeiten in Gruppen nicht unbedingt beliebt ist.

Vor- und Nachteile der Gruppenarbeit
Wie andere Lernformen auch, hat das Arbeiten in Gruppen Vor- und Nachteile.

Einer der Vorteile der Gruppenarbeit ist, dass erkennbar wird, mit welchen Strategien die anderen Teilnehmer der Gruppe arbeiten, wie sie sich beispielsweise durchsetzen oder argumentieren. Auch die Herangehensweise an die Aufgabenstellung fällt bei den Teilnehmern unterschiedlich aus. Grundsätzlich weicht das Arbeiten in der Gruppe vom Frontalunterricht ab, sodass diese Lernmethode sehr viel lockerer und abwechslungsreicher ist. Dadurch wird die Lernmotivation gesteigert und bei effektivem Arbeiten ein Ergebnis innerhalb der Gruppe erzielt, das allein nicht möglich gewesen wäre. Das veranschaulicht, dass der Zusammenschluss der Kompetenzen mehrerer Teilnehmer überaus erfolgversprechend sein kann.

Zweifelsohne hat die Gruppenarbeit auch Nachteile. Das gilt insbesondere für die Teilnehmer, die eine Aussenseiterrolle einnehmen und aus unterschiedlichen Gründen innerhalb der Gruppe auf keine Akzeptanz stossen. Auch schüchterne Personen oder solche mit Sprachproblemen haben es schwerer, sich einen Platz innerhalb der Gruppe zu erkämpfen. Erfahrungsgemäss fällt die Rollenverteilung innerhalb von Gruppen oft einseitig und manchmal auch unfair aus. Auch für den Lehrer oder Dozenten führt die Gruppenarbeit nicht immer zu einem aussagekräftigen oder brauchbaren Endergebnis. Dann wird es schwierig, daran anzuknüpfen und mit dem Unterricht fortzufahren.

Ob Arbeiten in der Gruppe gelingt oder nicht, ist insbesondere davon abhängig, ob der Lehrer oder Dozent Regeln aufstellt, sodass die Gruppenarbeit effektiv und geordnet verläuft, ohne dass die Kreativität eingeschränkt wird. Ungeordnetes Arbeiten innerhalb einer Gruppe führt zu Frustrationen seitens der Teilnehmer, sodass diese möglicherweise überlegen, sich anderen Lernformen zuzuwenden, zum Beispiel dem E-Learning.