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360°-Feedback: konstruktive Kritik für hohe Ansprüche

Veröffentlicht am 05.11.2019
360°-Feedback: konstruktive Kritik für hohe Ansprüche
Führungskräfte werden selten mit ehrlicher Kritik konfrontiert. Wenn, dann meist nur von Vertrauten im Unternehmen. 360°-Feedback ist eine Möglichkeit, ein besonders facettenreiches und ehrliches Feedback zu erhalten. Hier gibt es das Wichtigste zu dieser modernen Feedbackform und den Vorteilen, mit denen sie verbunden ist.
 
Wer bewertet wen bei diesem Feedback?
Bewertet werden Führungskräfte - entweder auf eigene Veranlassung oder durch die von Mitarbeitern oder Kollegen. Das 360°-Feedback ist - der Name deutet es an - umfassend. Nicht nur Teammitglieder oder Angestellte bewerten, sondern auch Kunden und Vorgesetzte. So wird eine Bewertungskultur der Meinungsvielfalt geschaffen - und Ergebnisse, die eine echte Orientierung bieten können. Die Befragung ist anonym und die Ergebnisse valide. So gibt es ehrliche Antworten, die effizient verwertbar sind. Wichtig sind zwei Dinge, damit das Feedback eine wahre Erfolgsstory einleiten kann: Zum einen ist es von hoher Bedeutung, dass alle Beteiligten die Bereitschaft dazu haben, weil sie den Vorteil der Maßnahme schätzen. Zum anderen sollte das Feedback grundsätzlich dann erfolgen, wenn das Unternehmensschiff in eher ruhigem Fahrwasser ist und somit relativ krisenfest ist. Das Feedback ist gut vorzubereiten und sollte durch klar strukturierten und somit verständlichen Aufbau punkten.
 
Der Fragebogen als Mittelpunkt des Feedbacks
In einem Fragebogen werden Fähigkeiten des Feedbacknehmers thematisiert und von 1 bis 5 bewertet. Wichtig ist, dass es sich um Fähigkeiten handelt, die auch beeinflussbar sind, weil der Sinn des Feedbacks sonst nicht vorhanden wäre. Zudem ist auch zu beachten, ob es für die Führungskraft einen Entwicklungsplan gibt, der Fähigkeiten besonders priorisiert. Die Bereiche, nach denen der Feedbacknehmer beurteilt sind, sind natürlich frei wählbar, sollten aber denen entsprechen, die eine Führungskraft charakterisieren. Dazu zählen Kommunikation und Konfliktmanagement, Ergebnisorientierung und Organisation, Führungsstil und Teamverhalten, Kreativität und Kompetenz sowie den Mut zur Innovation. Durch das Punktesystem kann der Fragebogen unkompliziert dargestellt werden. Ideal ist es, die Ergebnisse grafisch darzustellen. Bei der Präsentation für die Führungskraft sollten Stärken und Schwächen gleichermaßen thematisiert werden.
 
Vor- und Nachteile

Das 360°-Feedback ist mit einer Menge Vorteile verbunden, hat aber auch einige Nachteile, die mit dem unsachgemäßen Gebrauch zusammenhängen. Vorteilhaft ist das facettenreiche Feedback, das das Ergebnis der Befragung bietet. Der Feedbacknehmer kann auf ehrliche Antworten vertrauen, da die Befragung anonym durchgeführt wird. Dadurch das es Feedback von unterschiedlichen Gruppierungen gibt, mit denen der Feedbacknehmer zusammenarbeitet, ist die Rückmeldung oft besonders willkommen. Nachteilig ist es, wenn Feedbackgeber die Anonymisierung des Fragebogens zu Beleidigungen oder Unsachlichkeiten nutzen und so die Auswertung torpedieren. Dies ist für niemanden im Unternehmen nützlich, sodass die Bereitschaft im Briefing unbedingt konstruktiv erwähnt werden sollte. Auch die Bewertungsfragen gilt es, konkret zu formulieren, damit sie verständlich sind und zu validen Ergebnissen für das Unternehmen und seine Mitarbeiter führen.