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Alt gegen Jung im Job

Veröffentlicht am 10.10.2019
Alt gegen Jung im Job
Jung, dynamisch, erfolglos: So oder so ähnlich lässt sich die Persönlichkeit vieler besonders junger Arbeitnehmer zusammenfassen. Dass sie trotzdem händeringend gesucht werden, ist aufgrund ihrer zahlreichen positiven Fähigkeiten und unserer auf die Jugend fixierten Gesellschaft kein Wunder. Dabei bleibt aber die ältere Generation mit ihrer Erfahrung oft auf der Strecke - zu Unrecht.

Wie eine alte Eiche im Wind
Einer der grossen Vorteile der Generation, die bereits viel gelebt und viel erlebt hat, ist ihre Sturmfestigkeit. Als Personalentscheider haben Sie es hier mit Menschen zu tun, die wahrscheinlich schon viele negative Erlebnisse im Privatleben durchgemacht haben - Krankheit, Scheidung, Tod. Diese Menschen gehen an den Job nicht mehr mit demselben bitteren Ernst heran und verbeissen sich nicht in Probleme, die eigentlich gar keine sind. Sie wissen, wann gehandelt werden muss und wann aus einer Mücke ein Elefant gemacht wird.

Jungen Menschen fehlt, eben weil sie jung sind, dieses Mass an Erfahrung. Wenn das Druckerpapier leer ist, fühlen sich einige der frischen Arbeitnehmer bereits so schuldig, dass sie in ihren Augen auch gleich wieder kündigen könnten. Von den wirklich gewaltigen Problemen des Lebens wurde diese Generation bis jetzt (wahrscheinlich) verschont. Ausnahmen existieren natürlich, aber dennoch bewahren ältere Menschen sehr viel häufiger die Ruhe - und genau diese Ruhe ist es, die in Büros ebenfalls zwingend für mehr Erfolg vorhanden sein muss.

Fleissig und loyal
Menschen, die jung sind, tragen in der Regel auch wenig bis keine Verantwortung (ausser sich selbst gegenüber). Bei einer neuen Mitarbeiterin, die vielleicht 22 Jahre alt ist, werden Sie nur selten die schweren Brocken des Lebens im Hintergrund finden. Sprich: Heirat, Kind, Haus. Wenn diese Mitarbeiterin morgen kündigt, verliert sie praktisch nichts ausser Geld. Ältere Mitarbeiter, die sich im Leben einen beachtlichen finanziellen und sozialen Wohlstand aufgebaut haben, tragen dadurch eine höhere Verantwortung - was dafür sorgt, dass die Loyalität gegenüber Ihrem Unternehmen steigt.

Aus rein betriebswirtschaftlicher Sicht gehen Sie natürlich bei Frauen, die sich bereits in einem etwas höheren Alter befinden, ein kleineres Risiko ein - denn umso älter eine Mitarbeiterin, desto unwahrscheinlicher wird ein langer Arbeitsausfall und damit eine enorme finanzielle Belastung durch Schwangerschaft. Ob Überlegungen dieser Art auch moralisch vertretbar sind, ist zwar eine andere Frage, aber dennoch ist dies aus ökonomischer Sicht ein nicht zu leugnender Vorteil älterer weiblicher Arbeitnehmer. Ein Vorteil, der beide Geschlechter verbindet, ist hingegen die erwähnte Loyalität gegenüber dem Unternehmen - denn wer schon zehn Jahre vor Ort ist, kündigt nicht mehr ohne einen wichtigen Grund.

Vergessen Sie die Alten nicht!
Jung klingt verführerisch, aber alt bringt Erfahrung mit. Das soll nicht heissen, dass Sie ab jetzt Ihr Unternehmen nur mit Menschen ab 40 Jahren aufwärts besetzen sollten - aber Sie dürfen diese Personengruppe auch auf keinen Fall ignorieren, wenn es um die Neubesetzung einer Stelle geht.