Wie werden Konflikte am Arbeitsplatz gelöst - schnell und einfach?
Veröffentlicht am 12.12.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Konflikte zwischen Mitarbeitern sowie zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten sind Teil des beruflichen Alltags. Ob sie sich ausweiten mit schlimmstenfalls negativen Folgen für das Arbeitsund Betriebsklima, hängt vom Umgang mit ihnen ab. Bestenfalls entwickeln die Beteiligten gemeinsam eine einvernehmliche Lösung beziehungsweise einen fairen Kompromiss. Insoweit können Arbeitsplatzkonflikte auch eine Entwicklungschance für das Team und das Unternehmen sein, wenn sie rechtzeitig erkannt und angegangen werden. Sie möchten mehr wissen? Dann informieren Sie sich hier!
Konflikte am Arbeitsplatz lösen - in 6 Schritten
Die nachfolgenden 6 Schritte unterstützen Sie dabei, Konflikte am Arbeitsplatz souverän zu lösen.
1. Finden Sie die Wurzeln des Konfliktes
Meistens verbergen sich hinter einem Konflikt am Arbeitsplatz tiefer liegende Gründe. Diese gilt es herauszufinden, indem Sie als Führungskraft oder Unternehmer gezielte Fragen stellen. Erforschen Sie den eigentlichen Auslöser des Problems und finden Sie heraus, welche Interessen die am Streit beteiligten Personen verfolgen. Dies geschieht in vertraulichen Gesprächen in einem gesicherten Rahmen, sodass der Streit sich nicht im Unternehmen ausweitet.
2. Emotionen berücksichtigen
In den meisten Fällen wird der Konflikt von Emotionen überlagert. Einerseits ist es wichtig, dass diese zutage treten. Andererseits erschweren sie es, die eigentlichen Motive und Hintergründe für den Streit herauszufinden. Versuchen Sie deshalb, gemeinsam mit den Streitparteien den Sachverhalt in eine sachliche und in eine persönliche Ebene zu zergliedern. Dabei kann es hilfreich sein, die einzelnen Konfliktpunkte zu visualisieren, zum Beispiel mithilfe von Moderationskarten oder eines Whiteboards.
3. Vorwürfe in Wünsche umformulieren
Ein weiterer Schritt in Richtung einer Lösung ist auch, die Vorwürfe umzuformulieren. Wer möchte schon gerne mit Anschuldigungen konfrontiert werden? Wesentlich effektiver ist es, die Vorwürfe positiv in Wünsche und Bedürfnisse umzuformulieren. Auf diese Weise wird eine Brücke zwischen den Streitbeteiligten geschlagen, die sich in diesem Augenblick für die Argumente ihres Gegenübers öffnen und zuhören.
4. Neutralität wahren
Wahren Sie Ihre Neutralität als unbeteiligter Dritter, indem Sie die Standpunkte der Streitparteien nicht bewerten. Das bedeutet in Bezug auf die Lösungsfindung, dass Sie keine Lösung vorgeben. Ihre Rolle als Streitschlichter besteht darin, das Gespräch zu moderieren und durch gezielte Fragestellungen zu führen. Das heisst auch, dass Sie Ihre Emotionen und Ihre persönliche Einschätzung zurückstellen. Bevorzugen Sie keine der Konfliktparteien und achten Sie darauf, die Einschätzung beider Gesprächsparteien gleichermassen einzuholen. Schaffen Sie es nicht, neutral zu bleiben, sollten Sie eine unparteiische Person hinzuziehen.
5. Gemeinsam eine Lösung erarbeiten
m Idealfall gelingt es den Konfliktparteien, gemeinsam eine Lösung zu erarbeiten. Dies geschieht auf der Grundlage der vorab formulierten Absichten und Wünsche. Wichtig ist, dass beide Parteien ihr Gesicht wahren. Das heisst, dass die Lösung für beide Seiten zufriedenstellend ausfallen sollte. Ziel ist, dass keiner der Konfliktparteien eine Niederlage erleidet. Nur dann ist eine dauerhafte Lösung gewährleistet und der Konflikt durch die Win-win-Situation beendet.
6. Zielvereinbarung formulieren
Die Konfliktlösung wird tragfähiger, wenn Sie das Ergebnis in einer Vereinbarung zusammenfassen. Denn die Konfliktparteien fühlen sich eher an eine schriftliche als an eine mündliche Vereinbarung gebunden. Ausserdem kann auf diese Weise geprüft werden, ob die Umsetzung der Vereinbarung tatsächlich gelingt. Möglich ist auch, einen Folgetermin zu datieren, in dem die Beteiligten noch einmal die Auseinandersetzung reflektieren, um einen Lernerfolg zu erzielen.