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Warum ist ein guter Arbeitsplatz wichtig für die Gesundheit?

Veröffentlicht am 28.11.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Die meisten Menschen verbringen einen grossen Teil ihres Lebens am Arbeitsplatz. Ob ein Arbeitsplatz gut oder schlecht ist, hängt von seinen Rahmenbedingungen ab. Ein schlechter Arbeitsplatz wird sich früher oder später auf das persönliche Wohlbefinden auswirken, das anhand von Stress, Glück, Zufriedenheit und Zielsetzung gemessen wird. Es ist eng mit der Gesundheit eines Menschen verbunden, sodass ein schlechter Arbeitsplatz gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen kann.
Rahmenbedingungen für einen guten Arbeitsplatz

Zunächst stellt sich die Frage, was unter einem guten beziehungsweise schlechten Arbeitsplatz zu verstehen ist. Schlecht ist ein Arbeitsplatz, wenn er nur einige oder keinen der nachfolgenden Punkte erfüllt:
  • Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben: Flexible Arbeitszeiten sowie ein Wechsel zwischen Präsenzzeiten im Büro und dem Home Office sind nur zwei Varianten, die ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Freizeit und Arbeit unterstützen.
  • Bedeutsamkeit der Arbeit: Oft wird die Bedeutsamkeit der Arbeit unterschätzt. Immer häufiger klagen Mitarbeiter über wenig abwechslungsreiche und interessante Tätigkeiten. Das ist insbesondere dann frustrierend, wenn die durch eine Ausbildung oder ein Studium erlernten Fähigkeiten nicht oder nicht mehr in die Arbeit einfliessen.
  • Bindung und Gemeinschaft: Arbeitgeber und Führungskräfte können das Gefühl der Zugehörigkeit stärken, indem sie positive soziale Interaktionen und Beziehungen fördern.
  • Entwicklungsmöglichkeiten: Nicht nur für jüngere Arbeitnehmer ist es wichtig, dass ein Unternehmen Aufstiegs- und Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Umso wichtiger ist es, Mitarbeitern aller Altersgruppen die Möglichkeit zu bieten, sich im Unternehmen zu verwirklichen, Fähigkeiten zu erweitern, sich Ziele zu setzen und diese auch zu erreichen.
  • Emotionale Aspekte: Ein Gefühl der Sicherheit und Geborgenheit am Arbeitsplatz ist eine Voraussetzung für persönliches Wohlbefinden und psychische Gesundheit. Das setzt voraus, dass sich Unternehmer und Führungskräfte von Mobbing distanzieren und entsprechende Massnahmen zum Schutz der Mitarbeiter ergreifen, zum Beispiel eine Vertrauensperson als Ansprechpartner benennen. Zu den emotionalen Aspekten gehören aber auch sinnstiftende Inhalte sowie ein zu bewältigender Umfang der Arbeitsaufgaben und der damit zusammenhängende Abbau von Stress.
  • Körperliche Aspekte: Auch körperliche Aspekte bedingen einen guten Arbeitsplatz. Dazu gehören unter anderem ergonomische Sitzgelegenheiten sowie eine gute technische Ausstattung, die das Arbeiten erleichtert.
  • Entlohnung: Geld ist eben doch wichtig, und so ist ein unausgewogenes Verhältnis zwischen der erbrachten Leistung und der Entlohnung mitverantwortlich für die Unzufriedenheit von Mitarbeitern.
  • Werte und Ziele: Mitarbeiter sind regelmässig zufriedener, wenn ihre Arbeit im Unternehmen Wertschätzung erfährt und wenn sie in Entscheidungsprozesse eingebunden werden. Auf diese Weise sind die Werte und Ziele des Unternehmens transparent und können von den Mitarbeitern mitgetragen werden.

Der Zusammenhang zwischen einem schlechten Arbeitsplatz und der Gesundheit

Wir wissen jetzt, was einen guten Arbeitsplatz ausmacht. Werden ein Punkt oder mehrere Punkte nicht erfüllt, entsteht ein Ungleichgewicht, sodass die Unzufriedenheit wächst. Anstatt das Befinden eines Mitarbeiters zu stabilisieren und zu unterstützen, schlägt sich ein schlechter Arbeitsplatz auf die Psyche eines Mitarbeiters nieder, wenn dieser Zustand länger anhält oder fortdauernd ist.

Tatsächlich spielt das Wechselspiel zwischen Psyche und körperlicher Verfassung nicht nur im beruflichen Bereich eine grosse Rolle. Und so klagen Arbeitnehmer oftmals über Rücken-, Schulter-, Brust- und Kopfschmerzen, Probleme mit dem Verdauungstrakt, Angst- und Panikattacken, die ärztlich abgeklärt werden sollten. Sind diese Störungen nicht eindeutig zuordenbar, kann es sich um psychosomatische Reaktionen handeln.

Denn eine belastete Psyche kann sich körperlich auswirken und beispielsweise in Stressreaktionen, Erschöpfungszustände, Angststörungen und Herzbeschwerden münden. Umso wichtiger ist, dass sich Arbeitgeber mit diesem Problem befassen. Durch einen guten Arbeitsplatz kann der Krankenstand reduziert und die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöht werden, was sich wiederum positiv auf die Produktivität eines Unternehmens und die Umsatzzahlen auswirkt.