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In welche Richtung verändert sich der Arbeitsmarkt?

Veröffentlicht am 18.04.2024 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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The Stepstone Group hat im Rahmen einer repräsentativen Studie die Zukunftsperspektiven des Arbeitsmarktes untersucht. Im Juli 2023 wurden dazu rund 10.000 Personen befragt. Die Studie "Puls Check Arbeitsmarkt 2023" kommt zu dem Ergebnis, dass der Wandel am Arbeitsmarkt da ist. Was diesen Arbeitsmarktwandel ausmacht, und wohin die Reise geht - lesen Sie mehr.
"Puls Check Arbeitsmarkt 2023" - die wichtigsten Ergebnisse zusammengefasst

Welche Ergebnisse hat die Studie hervorgebracht, die ein Indiz sind für den Wandel am Arbeitsmarkt?

1. Höhere Bereitschaft für einen Jobwechsel

Eine hohe Zahl der Befragten, nämlich 64 Prozent, denkt mindestens ein Mal im Monat über eine
berufliche Veränderung nach. Im Vorjahr lag dieser Wert noch bei 61 Prozent, im Jahr 2021 noch bei 53 Prozent. Trotz eines guten Angebots lehnen lediglich 8 Prozent der Befragten einen Jobwechsel ab.

2. Gestiegenes Selbstbewusstsein seitens der Arbeitnehmer

Als Grund für das gestiegene Selbstbewusstsein der Arbeitnehmer führt der Arbeitsmarktexperte von The Stepstone Group, Dr. Tobias Zimmermann, den Fachkräftemangel beziehungsweise die Arbeiterlosigkeit an. Aufgrund des demografischen Wandels gehen mehr Beschäftigte in Rente als
Menschen anfangen zu arbeiten. Das verbessert die Verhandlungsposition auf dem Arbeitsmarkt für Arbeitnehmer erheblich. Da wundert es nicht, dass 44 Prozent der Befragten ihre aktuellen Jobchancen als deutlich besser einschätzen als in den zurückliegenden Jahren. Dementsprechend optimistisch ist die Stimmung unter Arbeitnehmern. Das gilt insbesondere für Personaler, Juristen, Ärzte und Pflegekräfte.

3. Höhere Mehrbelastung und sinkende Motivation wegen des fehlenden Personals

Fehlende Fachkräfte und der Personalmangel insgesamt sorgen bei denjenigen, die in Lohn und Arbeit sind, für durch die Mehrbelastung bedingten Stress, wodurch Motivation und Leistungsbereitschaft sinken. Eine erschreckend hohe Zahl, nämlich 58 Prozent, geben in der Studie an, unter Stress und Mehrbelastung zu leiden. Jeder Zweite gibt ehrlich zu, dadurch weniger motiviert zur Arbeit zu gehen. Lediglich auf 14 Prozent hat der Personalmangel keine Auswirkungen. Besonders in der Pflege leiden Mitarbeiter unter dem wachsenden Druck, und so beklagen sieben von zehn Befragten die durch die Personalnot erhöhte Belastung, während es bei Ärzten sechs von zehn Befragten sind.

Was bedeuten die Ergebnisse der Studie für Arbeitgeber?

Vorbei sind die Zeiten für Arbeitgeber, in denen sie aus einer Vielzahl von Bewerbern die besten auswählen konnten und es immer Nachschub gab. Das Blatt hat sich zugunsten der Arbeitnehmer gewendet. Insbesondere der Mangel an Arbeitskräften hat den Wandel am Arbeitsmarkt besiegelt. Doch was können Arbeitgeber tun, um dieser Entwicklung gerecht zu werden, um Mitarbeiter im Unternehmen zu halten und neue Mitarbeiter erfolgreich zu akquirieren?

1. Neben der Quantität von Arbeitskräften ist auch die Qualität zu einem kritischen Faktor für Arbeitgeber geworden. Und so erklären 60 Prozent der Befragten, dass sie den Wettbewerb um die besten Fachkräfte schon länger spüren. Für Unternehmen bedeutet das, dass sie viel intensiver als früher mit gezielten Massnahmen und durch den Einsatz innovativer Technologien um Mitarbeiter werben müssen. Deshalb werden Themen wie Positionierung als attraktiver Arbeitgeber, Überarbeitung von Unternehmensphilosophie und Unternehmenskultur sowie Employer Branding an Bedeutung zunehmen.

2. Auf der einen Seite wird es immer weniger Arbeitskräfte geben. Auf der anderen Seite wird die künstliche Intelligenz (KI) den Arbeitsmarkt umwälzen. Insoweit ist es für Arbeitgeber unerlässlich, Mitarbeiter in Bezug auf die Nutzung von leistungsstarken Technologien und von KI zu schulen und weiterzubilden. Das zumindest rät Dr. Tobias Zimmermann Unternehmen und nennt als mögliche Einsatzgebiete zeitaufwändige administrative Tätigkeiten, zum Beispiel Dokumentationspflichten in der Pflege und im medizinischen Bereich. Es besteht kein Grund, sich vor KI und dem Verlust von Arbeitsplätzen zu fürchten. Stattdessen ist KI eine Chance, gestresste und überarbeitete Mitarbeiter zu entlasten, sodass sie sich auf die Kernaufgaben konzentrieren können.