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Was zeichnet eine gute Altersvorsorge aus?

Veröffentlicht am 29.02.2024 von Marcel Penn, Marketing- & Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
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Viele Schweizerinnen und Schweizer sorgen sich, dass sie im Alter nicht mehr über einen ausreichend finanziellen Spielraum verfügen. Neben dem Klimawandel ist die Furcht vor einer mangelhaften Altersvorsorge ein Thema, das viele Menschen über alle Altersgruppen hinweg beschäftigt.
Vorsorgemassnahmen von Betrieben beeinflussen Bewerbende

Nicht nur bei Mitarbeitenden, die schon etliche Jahre angestellt sind, sondern auch bei jüngeren Beschäftigten setzt allmählich ein Umdenken ein: Statt eines kurzfristig höheren Lohns setzen sie gern auf langfristig sinnvolle Modelle. Bewerberinnen und Bewerber klopfen ein Unternehmen im Vorfeld und im Bewerbungsgespräch durchaus nach diesen Kriterien ab. Gerade in Zeiten des Fachkräftemangels stellen attraktive Vorsorgeleistungen demnach einen Faktor dar, der von Betrieben nicht unterschätzt werden sollte.

Dabei ist die Flexibilität der Vorsorgeprodukte von grosser Bedeutung. Je nach persönlicher Lebenssituation ist eine individuelle Lösung angebracht. Ein Berufseinsteiger wünscht meist ein anderes Modell als eine Mitarbeiterin Mitte 50. Dabei wird ein hoher Grad der Gestaltungsfreiheit, den Unternehmen ermöglichen, von Mitarbeitenden als positiv empfunden.

Ein weiterer Aspekt, der die Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens im Sinne einer nachhaltigen Personalpolitik steigert, ist die Höhe des Arbeitgeberbeitrags. Beträgt dieser nur die Mindesthöhe von 50 Prozent, wird das als eher wenig empfunden, da viele Betriebe diese Art des Lohnbestandteils grosszügig bemessen. Im Durchschnitt finanzieren Arbeitnehmende lediglich 42 Prozent der Pensionskassenbeiträge, und der Rest (durchschnittlich 58 Prozent) wird von Arbeitgebern getragen.

Höhere Chancen beinhalten höhere Risiken

Kein Mensch ist gleich. Wer mit 20 in den Beruf einsteigt, hat andere Bedürfnisse als jemand, der in den nächsten zehn Jahren das Pensionsalter erreichen wird. Wer eine Familie hat, möchte diese absichern und im Todesfall gut versorgt wissen. Wer seine Vorsorge unabhängig von den Turbulenzen der Börse planen möchte, wählt eher einen Vollversicherer. Dies bedeutet allerdings, dass die Erträge eher überschaubar sind, da Vollversicherer zu jeder Zeit in der Lage sein müssen, ihren Verpflichtungen zu erfüllen und deshalb auf sichere Anlagen wie Obligationen setzen.
Dies schmälert natürlich die Rendite.

Denn auch bei der Vorsorge gilt das Börsengesetz: Die Chance auf einen höheren Ertrag birgt Risiken. Eine Versicherung mit einem teilautonomen Modell bietet höhere Ertragschancen, allerdings besteht das Risiko einer Unterdeckung, die im Extremfall zusätzliche Beiträge zur Folge haben könnte. In der Realität haben gute teilautonome Versicherungen durchaus die Kapazitäten, um selbst nach einem Börsencrash den nächsten Anstieg der Börsenkurse abzuwarten, ohne die Versicherten zur Kasse zu bitten.

Rechtzeitige Vorsorge statt Altersarmut 

Es lohnt sich generell, die Altersvorsorge schon in jungen Jahren im Blick zu haben. Denn je länger man in die Pensionskasse einzahlt, desto grösser ist die finanzielle Unabhängigkeit nach der Pensionierung. Und eine gute Vorsorge muss letzten Endes gar nicht viel kosten. Denn die Steuervorteile, die aus Vorsorgeverträgen mit Spargutschriften resultieren, sind ein weiterer positiver Aspekt, der leicht in Vergessenheit gerät. Weniger ist mehr, heisst auch hier die Devise: Etwas weniger Lohn, deutlich mehr Vorsorge. Idealerweise finden Beschäftigte einen Betrieb, der Wahlpakete anbietet und auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der einzelnen Mitarbeitenden eingeht.