Wie bringe ich Auszeiten durch Krankheit im Lebenslauf unter?
Veröffentlicht am 05.01.2023 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: Getty Images
Lücken im Lebenslauf treten bei vielen Menschen auf. Die Kunst ist, Auszeiten durch Krankheiten zu erwähnen, ohne negative Auswirkungen zu befürchten. Bewerberinnen und Bewerber stellen sich die Frage: Wie schaffe ich es, dass ich nicht schon im Vorfeld aussortiert werde?
Wie soll ich krankheitsbedingte Lücken im Lebenslauf formulieren?
Es geht nicht darum, Lücken zu füllen. Sondern es geht darum, eine Lücke nicht als einen negativen Faktor zu verkaufen, sondern als einen Ausdruck von Stärke. Das bedeutet konkret: Erwähnen Sie Ihre Krankheit, aber vermeiden Sie unnötige Details. Denn das wäre kontraproduktiv für den Erfolg Ihrer Bewerbung und auch völlig unnötig.
Schliesslich hat Ihren Arbeitgeber nur zu interessieren, ob Sie für die ausgeschriebene Position fit sind. Davon abgesehen sprechen gesetzliche Gründe dagegen, die genauen Umstände Ihrer Erkrankung abzufragen. Geben Sie also nur Details preis, die Sie ganz bewusst kommunizieren möchten. Und stellen Sie vor allem die positiven Auswirkungen Ihrer überstandenen Krankheit dar, zum Beispiel ein verbesserter Umgang mit Stress und die gesteigerte Arbeitsmotivation nach einer längeren Auszeit.
Falls es der Sache - also der Jobsuche - dient, können Sie allerdings auch die genauen Details zu Ihrer krankheitsbedingen beruflichen Pause offenlegen. Ein geheilter Knochenbruch nach einem Skiunfall wird für eine angestrebte Position im Büro bestimmt nicht als Einschränkung gesehen, ein überstandener Bandscheibenvorfall oder ein Burnout dagegen unter Umständen schon.
Vermeiden Sie Ausflüchte und Rechtfertigungen
Was Sie auf jeden Fall vermeiden sollten, sind wortreiche Rechtfertigungen Ihrer persönlichen Situation. Es ist legitim, dass Sie in der Vergangenheit eine krankheitsbedingte Krise erlebt haben.
Unternehmen mit Weitsicht benötigen keine Details zu Ihrer Krankheit, sondern lediglich die
Versicherung, dass Sie mit höchster Motivation und ohne körperliche oder psychische Einschränkungen Ihren Job erledigen können und sich auf eine neue Herausforderung freuen. Falls Sie es für Ihre Jobsuche als förderlich erachten, können Sie auch gerne ein ärztliches Attest beilegen, das Ihre vollständige Genesung bestätigt.
Den perfekten Lebenslauf gibt es nicht
Gut zu wissen: Den perfekten Lebenslauf gibt es nicht. Viel wichtiger ist es, dass Sie Ihren individuellen Verlauf des Berufslebens mit allen Wendungen und Eigenheiten plausibel darstellen. Wenn Sie also eine mehr als sechsmonatige berufliche Auszeit durch Krankheit als Neuorientierung verkaufen möchten, geraten Sie schnell in Erklärungsnöte. Wenn Mitarbeitende der Personalabteilung Ihren Lebenslauf durchlesen, fällt es ihnen häufig auf, wenn man etwas vertuschen möchte.
Aus diesem Grund sind Ausflüchte im Bewerbungsprozess nicht anzuraten. DasLeben ist nicht perfekt, und die Menschen sind es auch nicht. Das wissen auch Personaler. Selbst wenn Ihr Lebenslauf nicht perfekt ist, können Sie Ihre berufliche Tätigkeit bei einem neuen Arbeitgeber hervorragend verrichten. Und darum geht es letztendlich.