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Wie sich unsere Arbeitswelt in Zukunft verändern wird

Veröffentlicht am 15.07.2021
Wie sich unsere Arbeitswelt in Zukunft verändern wird
Die Corona-Krise hat die Entwicklung der Arbeitswelt massiv vorangetrieben, was insbesondere für die Digitalisierung gilt. Sie ist seit Jahren in aller Munde, dennoch wurde manches Unternehmen durch die Anforderungen, die aufgrund von Corona zwingend notwendig waren, kalt erwischt. Reisen wurden durch Videokonferenzen ersetzt und Mitarbeiter ins Home Office geschickt. Da stellt sich die Frage, wie sich die Arbeitswelt in Zukunft entwickeln wird - wir haben die wichtigsten Trends für Sie zusammengefasst.
Zukunft der Arbeit: Die wichtigsten Trends

Es gibt zahlreiche Trends, die die Zukunft der Arbeit ankündigen, unter anderem diese:

1. Arbeitsmodelle jenseits eines Acht-Stunden-Tages

Bereits zu Beginn des 21. Jahrhunderts zeichnete sich eine Verlagerung der Arbeitswelt ab, von der Fremdbestimmung zur Selbstbestimmung, weg vom Lohnempfänger und hin zum Unternehmer. So euphorisch, wie das Zeitalter der Innovation und Selbstbestimmung ausgerufen wurde, hat es sich (noch) nicht entwickelt. Der Anteil der Selbstständigen, der Gründer und Projektmitarbeiter ist deutlich gestiegen. Doch nach wie vor liegt der Schwerpunkt auf der abhängigen Lohnarbeit. Verändert haben sich die Hierarchien, die flacher geworden sind. Die Erwerbsformen sind flexibler und mobiler, sodass sich die Arbeit mehr und mehr von der Präsenz im Büro löst. Es ist vor allem Skandinavien, das Flexicurity lebt, bei der es sich um eine dynamische Mischung aus Jobtraining und Individualisierung der Arbeit handelt, die Mobilität und Sicherheit miteinander kombiniert. Insoweit ist davon auszugehen, dass dieser Transformationsprozess die Zukunft der Arbeit bestimmen wird.

2. Work-Life-Dynamik

Es sind vor allem junge Menschen, die die Work-Life-Balance als Arbeitsmodell favorisieren. Tatsächlich sind beide Bereiche nicht wirklich zu trennen, denn Arbeit ist Leben. Und wer halb lebt und halb arbeitet, der vernachlässigt beide Bereiche. Deshalb ist es sinnvoller, das Wort "Balance" durch "Dynamik" zu ersetzen und daraus Work-Life-Dynamik zu machen. Dieses Arbeitsmodell geht davon aus, dass, abhängig vom Bedarf, der Schwerpunkt mal auf der Arbeit und mal auf der Familie beziehungsweise dem Privatleben liegt. Es findet insoweit ein Hin- und Herschwingen zwischen beiden Bereichen statt. Das funktioniert nur, wenn entsprechend improvisiert wird. Im Idealfall befruchten sich beide Bereiche gegenseitig.

3. Neue Technologien bringen neue Arbeit hervor

In zyklischen Abständen philosophieren zahlreiche Theoretiker über das Ende der Arbeit. Vor allem die künstliche Intelligenz und Industrie 4.0 seien geeignet, die Erwerbsgesellschaft in eine gewaltige Krise zu führen. Tatsächlich ist nichts dergleichen eingetreten. Stattdessen wird die Arbeit nie ausgehen, denn jeder Technologieschub führt zu neuen Bedürfnissen und veränderten Nachfragen. In Folge entstehen neue Arbeitsbereiche, während andere Berufe durch die Technik ersetzt und nicht mehr gebraucht werden. Dass das funktioniert, wird anhand dieses Beispiels deutlich: Die fortlaufende Automatisierung hat dazu geführt, dass der Anteil der körperlichen Arbeit massiv gesunken ist. Das hat zu Bewegungsmangel geführt und einen riesigen Gesundheits- und Bewegungsmarkt hervorgebracht, wodurch neue Arbeitsplätze entstanden sind.

Zukunft der Arbeit und die Anforderungen an Arbeitgeber und Arbeitnehmer

Die genannten Anforderungen erfordern Flexibilität und Bereitschaft zur Veränderung seitens der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Es ist davon auszugehen, dass die Zukunft der Arbeit andere Führungsqualitäten erfordert. Egomanen, die rücksichtslos ihre Ziele verfolgen, werden durch Digital Leader ersetzt. Sie weisen vor allem zwei Qualitätsmerkmale auf, nämlich eine hohe soziale Kompetenz sowie die Fähigkeit, den Wandel in der Arbeitswelt aktiv mitzugestalten. Ein Digital Leader zeichnet sich insbesondere dadurch aus, dass er nicht in Hierarchien denkt, sondern eine intensive Vernetzung vorantreibt. Infolgedessen wird sich die Fehlerkultur wandeln. Was bislang als Scheitern erlebt wurde, wird zukünftig als Chance zu lernen begriffen werden.

Auch für Arbeitnehmer wird sich einiges ändern. Wer in der Lage ist, sich schnell an neue Situationen anzupassen, wird im Vorteil sein. Insoweit werden Selbstmanagement, Selbstführung und Selbstorganisation an Bedeutung gewinnen. Die Flexibilität der Arbeit wird vorangetrieben, sodass es möglich wird, von jedem Ort aus zu arbeiten. Das bedeutet auch, dass der Chef in seiner Funktion als Führungskraft nicht immer in greifbarer Nähe sein wird. Das hat zur Folge, dass von Arbeitnehmern in Zukunft mehr Eigeninitiative und Selbstständigkeit erwartet wird. Das kann bei manchen Arbeitnehmern dazu führen, dass sie unsicher sind und mit dem wachsenden Druck, sich selbst zu vermarkten, Schwierigkeiten haben. Umgekehrt gewinnen Arbeitnehmer mehr Raum, um ihre Persönlichkeit zu entwickeln und sich selbst zu verwirklichen.