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Eselsbrücken - Wie Sie Ihrem Faktengedächtnis auf die Sprünge helfen

Veröffentlicht am 25.03.2021
Eselsbrücken - Wie Sie Ihrem Faktengedächtnis auf die Sprünge helfen
Hand aufs Herz : Wie gut können Sie sich Fakten merken? Eselsbrücken helfen dem Faktengedächtnis auf die Sprünge, indem sie für abstrakte Inhalte akustische oder visuelle Assoziationen schaffen. 
Was ist eine Eselsbrücke? 
Wer "nämlich" mit "h" schreibt, ist dämlich - vermutlich haben Sie diesen Satz schon in der Grundschule gehört und seitdem nie wieder vergessen. Dabei handelt es sich um eine klassische Eselsbrücke, die zuverlässig dabei hilft, trockene Fakten im Gedächtnis zu verankern. 
 
Eselsbrücken sind eine sogenannte Mnemotechnik. Dabei handelt es sich um Merk- und Lerntechniken, die dabei helfen, sich Zahlen, Namen, Begriffe oder Listen einzuprägen. Ursprünglich hatte der Begriff einen völlig praktischen Bezug: Esel sind wasserscheu und lassen sich nicht dazu bewegen, Bäche oder Flüsse zu überqueren - der Grund besteht darin, dass sie nicht in der Lage sind, die Wassertiefe abzuschätzen. Folglich mussten die Menschen ihren Reit- und Lasttieren Brücken bauen, damit sie solche Hindernisse überwinden konnten. Im übertragenen Sinn funktioniert eine Eselsbrücke nach einem identischen Prinzip - das Gehirn macht dabei einen kleinen Umweg, um Erinnerungen und Wissen abzurufen. Angeblich hat der römische Gelehrte Plinius das Wort "Eselsbrücke" erstmals in diesem Sinn verwendet. Im Mittelalter waren Eselsbrücken zunächst ausschliesslich Hilfsmittel, um die Lösung mathematischer Probleme zu erleichtern. Heute geht es dabei in allgemeiner Form um Lernhilfen und Merksprüche, die dazu dienen, scheinbar verschüttetes Faktenwissen zu aktivieren. 
 
Wie Eselsbrücken funktionieren  
Eselsbrücken sind prägnante Formulierungen, die im Gedächtnis haften bleiben. Sie sind in Reimform formuliert, geben beim Abruf von Daten und Fakten durch die Anfangsbuchstaben ihrer Wörter und Zahlenverweise Hilfestellung oder visualisieren Informationen. Hier ist ein Beispiel für einen Zahlenverweis als Eselsbrücke. Bei der Antwort auf die Frage, wie alt unser Universum ist und wann wichtige historische Ereignisse stattgefunden haben, hilft eine Fünfer-Reihe: 
  • Das Universum entstand vor etwa 15 Milliarden Jahren. 
  • Vor etwa fünf Milliarden Jahren ist unser Sonnensystem entstanden. 
  • Seit etwa fünf Millionen Jahren gibt es menschliches Leben auf der Erde. 
  • Vor rund 5.000 Jahren entstanden die ersten Hochkulturen, beispielsweise im pharaonischen Ägypten. 
  • Im Jahr 500 vor Christus wurde die Römische Republik gegründet. 
  • Das europäische Mittelalter begann im Jahr 500 nach Christus. 
  • Im Jahr 1500 wurde durch die Entdeckung Amerikas die Neuzeit eingeleitet. 
Wirkungsvoll sind Eselsbrücken deshalb, weil sie daran anknüpfen, wie das menschliche Gehirn mit Informationen umgeht. Am schwierigsten ist es für unser Gedächtnis, sich abstrakte Inhalte zu merken. Deutlich effektiver ist es, wenn Informationen visuell oder akustisch übermittelt und später durch entsprechende Assoziationen auch auf diesen Wegen abgerufen werden. Psychologen gehen davon aus, dass wir uns lediglich 10 % der Informationen merken, die wir lesen. Von den Informationen, die wir hören oder sehen, bleiben uns 20 % bzw. 30 % im Gedächtnis. Was wir sehen UND hören, können wir uns dagegen zu mindestens 50 % merken. Übertroffen wird dieser Wert lediglich von Inhalten, die wir selbst sagen oder schreiben (70 %) und vor allem von Dingen, die wir fühlen (92 %). 
 
Eselsbrücken verankern Informationen beispielsweise durch Reime im akustischen Gedächtnis oder durch ungewöhnliche und einprägsame Bilder in visuellen Gedächtnisarealen. In unserer Eselsbrücke zur Weltgeschichte werden Zahlen in eine leicht zu merkende Reihenfolge gebracht, die gleichzeitig ermöglicht, damit bestimmte Bilder zu assoziieren.