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Frauenquoten: Ein Vergleich zwischen Eidgenossen und Europa

Veröffentlicht am 11.01.2021
Frauenquoten: Ein Vergleich zwischen Eidgenossen und Europa
Frauen mit Führungsposition? Frauen mit tollem Einkommen? Auch in der Moderne sind Frauen im beruflichen Kontext noch nicht gleichberechtigt. In diesem kompakten Überblick ist zusammengefasst, ob die Schweizerinnen in Europa eher gut gestellt sind oder ob es noch Handlungsbedarf gibt. 
Neues aus dem Aktienrecht 
Im Schweizer Aktienrecht sollen die Frauen noch besser berücksichtigt werden. Der Plan ist es, Frauenanteile von 30 Prozent im Verwaltungsrat und 20 Prozent bei der Geschäftsleitung der Unternehmen umzusetzen. Solche Regeln gibt es schon seit 2013. Der Frauenanteil hat sich verbessert - auch wenn Nichtbeachtung nicht wirklich straff sanktioniert wird. Auch der weibliche Nachwuchs mausert sich: Bei den Studierenden sind nun schon die Hälfte Frauen. Verglichen mit dem Durchschnitt in der EU ist das aber immer noch ausbaufähig. Der Talentpool für Chefpositionen ist auch für die Frauen da. Der Frauenanteil ist abhängig von der Branche. Top sind Immobilienfirmen mit 45 Prozent Frauen im Talentpool. Weibliche CEOs gibt es bislang aber noch nicht. 
 
Indikatoren für die Gleichstellung der Frau 
Die Erwerbstätigenquote bei den Frauen ist ein wichtiger Faktor. Die Schweizer Frauen können sich in diesem Zusammenhang wirklich freuen, da sie in Europa mit 76 Prozent sogar Platz 1 belegen. Der Durchschnitt in der EU sind 60,4 Prozent. Die Teilzeitquote in der Schweiz ist in Europa zudem ebenfalls Spitzenreiter. Für Frauen bedeutet Teilzeit insbesondere Flexibilität, Beruf und Familie optimal zu kombinieren. Doch Teilzeit heißt auch weniger Einkommen und weniger Karriere. 
 
Der Verdienst von Frauen 
Die Diskussion, dass Frauen für gleiche Arbeit weniger bezahlt werden als ihre männlichen Kollegen, ist zwar alt, aber aktuell. Rund 20 Prozent aller berufstätigen Frauen in der Schweiz haben ein geringeres Einkommen als Männer. Das ist in ganz Europa so - mit einem Durchschnitt von 16,3 Prozent. In Deutschland sind es sogar 21,6 Prozent und in Spanien 19,3 Prozent der Frauen, deren Löhne niedriger sind. Top ist es in Slowenien. Nur 3,2 Prozent der Unternehmen machen den Unterschied beim Einkommen, den sie dort Mann und Frau bezahlen. 
 
Und im Parlament? 
Die Zahl der Parlamentarierinnen in der Schweiz entwickelt sich erfreulich: 32 Prozent der Repräsentanten sind Frauen - das ist um einiges mehr als im EU-Durchschnitt. Dieser Prozentsatz ist als Wert besonders hoch einzuschätzen, weil erst seit 1971 das Frauenwahlrecht auf Bundesebene in der Schweiz umgesetzt ist.