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Was Führungskräfte für mehr Vertrauen in ihren Teams tun können

Veröffentlicht am 21.12.2020
Was Führungskräfte für mehr Vertrauen in ihren Teams tun können
Digitalisierung, Globalisierung und nicht zuletzt die sich ständig verändernden Trends krempeln die Arbeitswelt um. Gerade junge Arbeitnehmer kehren klassischen Karrieremodellen und Rücken und verlangen vermehrt nach Flexibilität, Unabhängigkeit und entgegengebrachtem Vertrauen. Das ist eine grosse Herausforderung, die Schweizer Führungskräfte meistern müssen.
Was Vertrauen für die Arbeitswelt so bedeutend macht
In Anbetracht der rasch voranschreitenden Technologisierung sowie immer dynamischerer Berufsbilder samt dem Wunsch nach örtlicher Ungebundenheit ist eines überraschend: Junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer suchen gezielt nach Unternehmen, die ihr Bedürfnis nach Vertrauen befriedigen. Diese Wahrheit ist aber nur in Teilen in der Wirtschaft angekommen. Sie ist aber umso wichtiger, denn im Kampf um die besten Talente können sich Millennials ihren Arbeitgeber mittlerweile aussuchen. Wer hier gegen Giganten wie Google und Co. bestehen will, muss um die Bedeutung von Vertrauen für die Unternehmenskultur wissen. 

Der Begriff Vertrauen gliedert sich in zwei Bereiche. Auf der einen Seite das Vertrauen in die Fähigkeiten und Ergebnisse, die eine Person hat bzw. erbringt. Auf der anderen Seite besteht Vertrauen aus dem Charakter einer Person, also ihrer Integrität und ihrer Intention. Beide Punkte bedingen einander, wobei die charakterliche Seite deutlich stärker auf die letztendlichen Fähigkeiten und damit die Arbeitsergebnisse einwirkt.
 
Der Unternehmenscoach Stephen Covey bringt es in einem seiner Bücher gekonnt auf den Punkt: Legt eine Person gegenüber einer anderen Person Vertrauen an den Tag, zahlt diese Person es vielfach zurück. Daraus ergibt sich übertragen auf den Arbeitskontext neben einem positiven Arbeitsklima auch eine Reihe an Synergieeffekten. Der Automatismus von Vertrauen und Gegenvertrauen führt damit einer engeren Bindung in Teams, reibungsloserer Zusammenarbeit, besserer Kommunikation sowie gesteigerter Arbeitsqualität und Produktivität.
 
Mit einfachen Verhaltensweisen mehr Vertrauen schaffen
Für Führungskräfte bedeutet das Bedürfnis nach mehr entgegengebrachtem Vertrauen häufig eine Umstellung. Um die fachlich besten Mitarbeiter langfristig an Ihr Unternehmen zu binden, ist das Etablieren einer Vertrauenskultur jedoch unumgänglich. Bereits mit den folgenden fünf Massnahmen legen Sie dafür den Grundstein:
 
1. Seien Sie loyal
Sie möchten nicht, dass Ihr Team hinter Ihrem Rücken schlecht über Sie redet? Dann tun Sie das auch nicht in Abwesenheit Ihres Teams. Sprechen Sie immer so über die Menschen, dass diese auch problemlos selbst anwesend sein könnten. Wissen Ihre Mitarbeiter, dass Sie niemals schlecht über sie reden würden, stärkt dies das Vertrauen im Team enorm.
 
2. Regelmässige Aussprachen
Nur wer sich gegenüber einem anderen Menschen offen äussern kann, kann wirkliches Vertrauen aufbauen. Etablieren Sie in Ihrem Team mindestens einmal wöchentlich eine Feedback-Runde. Hier können alle Teammitglieder offen sprechen, um Probleme auszuräumen, Missverständnisse zu beseitigen, Gerüchten vorzubeugen und in der gemeinsamen Diskussion einen Konsens zu bilden. Das gilt sowohl für die Kommunikation innerhalb der Teammitglieder als auch auf der Ebene zwischen Führungskräften und Team.
 
3. Suchen Sie Rat
"Das Einzige, was ich weiss, ist, dass ich nichts weiss." In der sich ständig erneuernden Arbeitswelt gilt dieses geflügelte Wort wie nie zuvor. Auch Sie als Führungskraft sind nicht allwissend. Gehen Sie mit diesem Umstand offen um, anstatt berechtigte Kritik oder Anregungen mit der Arroganz der Allwissenheit abzubügeln. Fragen Sie stattdessen gezielt bei Teammitgliedern nach einem Rat, einer Meinung oder diskutieren Sie ein Problem gleich im Team.
 
4. Sie haben eine Vorbildfunktion
Wenn Sie erwarten, dass Ihre Mitarbeiter pünktlich sind oder ein Arbeitsergebnis zu einem vereinbarten Zeitpunkt vorlegen, müssen Sie ein Vorbild sein. Leben Sie Zuverlässigkeit und Pünktlichkeit vor. So werden Sie automatisch zu einer vertrauensvollen Konstante im Chaos zwischen wechselnden Kundenmeinungen, plötzlich auftretender Konkurrenz und neuen Anforderungen. Einmal etabliert schwappt dieses Verhalten von ganz allein auf Ihre Mitarbeiter über.
 
5. Übertragen Sie Verantwortung

Jeder, der Kinder hat, weiss wie schwer es ist, dem Nachwuchs Verantwortung zu übertragen. In der Arbeitswelt ist es nicht anders. Schenken Sie Ihren Mitarbeitern Vertrauen in Form von übertragener Verantwortung, fühlen diese sich wertgeschätzt. Durch das wahrgenommene Vertrauen erfahren Ihre Mitarbeiter Bestätigung und werden Ihnen dieses Vertrauen mindestens in gleichem Mass zurückzahlen wollen. Unter dem Strich erwachsen so Synergieeffekte, die sich positiv auf das Arbeitsklima, die individuelle Zufriedenheit und die Leistungsfähigkeit des Teams auswirken.