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Arbeiten in einem anderen Land: Chancen und Herausforderung

Veröffentlicht am 12.11.2020
Arbeiten in einem anderen Land: Chancen und Herausforderung
Vorteile hat ein Auslandsaufenthalt viele zu bieten. Während sich manche bessere Chancen für ihre Karriere erhoffen, sind es die neuen Erfahrungen, die viele daran reizen. Einige wichtigen Aspekte sollten Sie jedoch beachten, damit der Schritt in das neue Leben klappt. 
Realistisch denken 
Unabhängig davon, ob Sie den Plan haben, dauerhaft auszuwandern oder nur einen zeitlich befristeten Aufenthalt anstreben: Zunächst sollte man mit falschen Vorstellungen vom Arbeiten im Ausland aufräumen. Geht man ein Unterfangen von solcher Tragweite zu naiv an, ist ein Scheitern kaum zu vermeiden. Einen schönen Urlaub im Land der Wahl verbracht zu haben, ist beispielsweise keine gute Entscheidungsgrundlage. Denn die Alltagsrealität hat an jedem Ort der Welt nur noch wenig mit dem Gefühl gemein, das man als Tourist am selben Ort erfahren hat. Die Arbeitsbedingungen können sich zudem stark zu denen in der Heimat unterscheiden und bereits die Jobsuche gestaltet sich oft als unerwartet schwierig. Sich ohne die gewohnten sozialen Kontakte in einem fremden Kulturkreis zurechtzufinden und mit den hiesigen Regeln und Gepflogenheiten klarzukommen, kann eine nicht zu unterschätzende Herausforderung sein. 
 
Die Möglichkeiten kennen 
Die eigene Ausgangssituation verrät bereits viel darüber, ob der Weg in ein bestimmtes Land überhaupt in Frage kommt. Machen Sie sich deshalb klar, welche Möglichkeiten sich dort für Sie ergeben und was für Schwierigkeiten sorgen könnte. Das kann eine Menge Geld und Energie sparen. Vor allem aber ersparen Sie sich eine unnötige Enttäuschung, die Sie vor künftigen, mutmasslich besseren Erfahrungen abhalten könnte. Vorsichtshalber sollten auch Schwierigkeiten am Anfang einkalkuliert werden. Auf eine finanzielle Absicherung seitens des Staates können Sie in einem solchen Fall nicht rechnen. Ein nicht zu knapp bemessenes Startkapital sollte deshalb im Idealfall vorhanden sein. 
 
Um sich in einem Land wie Australien niederzulassen, muss ein solches Polster sogar nachgewiesen werden. Grössere Rücklagen benötigen Sie, wenn es in eine Stadt mit überdurchschnittlich hohen Lebenshaltungskosten gehen soll. Die sind unbedingt zu beachten, wenn es um die Gehaltsfrage in Ihrem neuen Job im Ausland geht. Andersherum muss ein vergleichsweise niedriger Lohn nicht abschrecken, sofern dieser vor Ort üblich ist und die Ausgaben entsprechend gering ausfallen. 
 
Fachkräfte bevorzugt 
Wer gerade erst die Schule oder das Studium abgeschlossen hat, kann per Work and Travel in meist einfachen Jobs über die Runden kommen. Viele Sicherheiten bietet dieses Konzept zwar nicht, dafür aber einzigartige Erfahrungswerte. Sie lernen meist viele andere Menschen aus verschiedenen Ländern kennen und finanzieren sich den Aufenthalt. Ansonsten sollte aber genau hingesehen werden, in welchen Bereichen ein Fachkräftemangel herrscht. Denn meist sind es gut ausgebildete Spezialisten, die in anderen Ländern die besten Chancen haben. So verhält es sich insbesondere in wirtschaftlich starken und zugleich spärlich besiedelten Staaten wie Kanada, Neuseeland oder Australien. 
 
Eine angemessene Qualifikation ist aber nur die halbe Miete. Ein wichtiger Faktor ist zudem das sprachliche Wissen. Gute Englischkenntnisse sind in jedem Fall wichtig. Für den Erfolg im neuen Job und um sich auch gesellschaftlich gut zu integrieren, sollten Sie sich aber auch die Landessprache aneignen. Ein solides Basiswissen erleichtert den Start ungemein und hilft dabei Kontakte zu knüpfen. Denn das Leben besteht schliesslich nicht nur aus Arbeit. Ist man erst einmal in Vollzeit tätig, wird man kaum die Zeit und Energie finden, erst im Zielland mit dem Lernen zu beginnen. 
 
Offenheit und interkulturelle Kompetenzen können in keinem Fall schaden, um sich selbst besser anzupassen. Das gilt für das Privat- und das Arbeitsleben gleichermassen. Schon unscheinbare Unterschiede in der Arbeitskultur können sonst für Irritationen sorgen. Genoss man im früheren Unternehmen etwa einen persönlichen Arbeitsplatz, wird eine Gepflogenheit wie das englische Hot Desking z.B. gewöhnungsbedürftig sein. Dabei sind alle Schreibtische für jeden nutzbar und man wählt jeden Tag aufs Neue einen beliebigen freien. Individualität hat da wenig Platz. 
 
Letzte Formalitäten 
Wer sich ausgiebig mit dem Thema Arbeiten im Ausland befasst und alle notwendigen Informationen zusammengetragen hat, kann alles in die Wege leiten. Der bürokratische Aufwand ist dabei je nach Land unterschiedlich, aber stets hoch. Neben etlichen länderspezifischen Bedingungen hinsichtlich des Visums, der Aufenthaltsgenehmigung und der Arbeitserlaubnis, müssen Sie sich in jedem Fall um eine Krankenversicherung kümmern. Die neue Arbeitsstelle sucht man sich am besten ebenfalls im Voraus. Hat man dann noch die Zusage für eine Wohnung, kann man endlich seine Koffer packen.