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Wege in die Arbeitswelt von morgen

Veröffentlicht am 03.09.2020
Wege in die Arbeitswelt von morgen
In Zeiten der Pandemie haben die meisten Organisationen und Unternehmen zwangsläufig neue Möglichkeiten der Zusammenarbeit finden müssen. Gewohnte Abläufe und Strukturen wurden aufgebrochen und alternative Konzepte wurden geboren. Wie aber kann langfristig eine neue Arbeitswelt umgesetzt werden?
Momentan verabschiedet man sich in zahlreichen Unternehmen vom Pandemiestab. Mit einer Rückkehr zur Normalität ist dies allerdings nicht zu vergleichen. Lediglich der mehrere Monate geltende Ausnahmezustand wird dadurch beendet. Nun müssen die vorherrschenden Strukturen eine neue Art der Zusammenarbeit aushandeln. Bevor aber etwas Neues erwachsen kann, bedarf es einer Umorientierung und der Vermittlung zwischen den jeweiligen Erwartungen der verschiedenen Parteien. So haben noch immer einige der früheren Vorstellungen einer neuen Zusammenarbeit Bestand. Einige Punkte sind hingegen obsolet und der Fakt, dass inzwischen ein besseres Verständnis für einstige Präsentationen und Worthülsen entwickeln konnten, lässt uns noch einmal ganz von vorne beginnen. Die durch Corona aufgeworfenen Fragen sowie das Erlebte machen es möglich, dem Thema "neue Arbeitswelt" mit völlig neuen Ideen zu begegnen.
Zunächst muss jedoch die Übergangsphase bewältigt werden. Unter Berücksichtigung der weitergehenden Entwicklung, müssen temporäre Lösungen gefunden werden. Auch muss uns klar sein, dass unser Wissen noch zu klein ist, um ein konkreteres Bild einer neuen Arbeitswelt zu erhalten. Die neu entstandenen Lernfelder verlangen von Entscheidungsträgern zudem Mut und Unvoreingenommenheit. Leitbilder und Visionen geben eine wertvolle Orientierung für die neue Phase.
Folgende Gedankenanstösse können Unternehmen helfen, ihre Kapazitäten effektiv zu nutzen:

 
Quality Time
Um die Mitarbeitenden hinreichend zu motivieren, zurück ins Büro zu kommen, sollten Unternehmen für ein gesundes Arbeitsklima sorgen. Auch wenn sich gezeigt hat, dass ein dezentrales, digitalisiertes Arbeiten gut funktioniert, können wir alleine nur wenig erreichen. Der Schlüssel zum Erfolg ist immer eine starke Gemeinschaft. Sowohl als Individuum als auch als Organisation ist es zudem wichtig, sich stets selbst zu hinterfragen, um ausgetretene Pfade verlassen zu können. Es lohnt sich, für den Zusammenhalt und die Autonomie zugleich zu kämpfen und die Zeit im Büro als "Quality Time" betrachten. Hier können wir uns Zeit für unsere Kolleginnen und Kollegen nehmen. Als sinnvoll hat sich in modernen Unternehmen erwiesen, dabei lediglich 50 % der Zeit im Voraus schon fest zu verplanen. Denn Kreativität und Spontaneität brauchen ihren Raum, um sich zu entfalten.
 
New Deal
Neue Deals zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber sind praktisch unausweichlich. Betrachtet man die vielen Umfragewerte, die uns zurzeit in allen möglichen Diagrammen begegnen, haben die meisten Menschen vor, künftig eine ausgewogene Mischung aus Homeoffice und Zeit im Büro umzusetzen. Den aktuellen Studien zufolge wünscht sich das Gros der Mitarbeitenden, auch nach Corona etwa zwei oder drei Tage in der Woche ihre Arbeit von zu Hause aus zu erledigen. In dieser Zeit, in der die Pandemie noch immer Realität ist, ergibt dieses Konzept durchaus Sinn. Ob sich dies jedoch auch langfristig umsetzen lässt, hängt vom jeweiligen Unternehmen ab. Einseitige Forderungen scheinen da somit kaum sinnvoll zu sein. Nachhaltige Veränderungen müssen Vorteile für beide Seiten bringen. Hier kommt es also auf die Flexibilität aller Beteiligten an. Ebenfalls ein sehr interessantes Konzept kann für etliche Organisationen sein, vorhandene Einzelbüroplätze aufzugeben und dadurch Fläche bzw. Miete für die Räumlichkeiten einzusparen. Das lässt sich am besten so umsetzen, dass den Mitarbeitenden Plätze in Coworking Spaces finanziert bzw. zur Verfügung gestellt werden. Die Einsparungen bei der Infrastruktur kommen dabei dem Unternehmen zugute, während gleichzeitig auf das Wohlbefinden der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter Rücksicht genommen wird. Finanzielle Mittel zur Unterstützung von Coworking kann nämlich sehr viel sinnvoller sein als die Ausstattung für das Homeoffice zu bezahlen. Zum einen haben viele Mitarbeitende kaum genügend Platz in den heimischen vier Wänden. Zum anderen bevorzugen viele, das private Umfeld vom beruflichen klarer zu trennen. Das kommt nicht zuletzt auch der Konzentration und der Produktivität der Angestellten zugute. Auch erübrigen sich Diskussionen, wer was bekommt und die damit verbundenen Konkurrenzkämpfe.
 
Wie gut der Restart in die neue Arbeitswelt am Ende gelingt, hängt davon ab, alle Interessen im Auge zu behalten. Diese Herausforderung richtet sich vor allem, aber nicht nur, an Führungspersonen. Packen wir es an.