Smartphone-Nutzung während der Arbeitszeit
Veröffentlicht am 26.03.2020
Rund 80 Mal pro Tag schauen wir auf unser Smartphone. Dass dadurch die Konzentration und unsere Leistung leidet, ist nicht nur im privaten Umfeld problematisch. Was Sie hinsichtlich Ihres Smartphone-Konsums am Arbeitsplatz beachten sollten, erfahren Sie hier.
Smartphone ein, Konzentration aus
Wie sehr das Smartphone die eigene Aufmerksamkeit für andere Dinge beeinträchtigt, wurde inzwischen auch wissenschaftlich belegt. Christian Montag, Psychologieprofessor an der Ulmer Universität hat zusammen mit seinem Team 262 Probanden begleitet und dabei untersucht, wie sehr die Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz durch das Handy beeinträchtigt wird. Dabei zeigten sich signifikante Unterschiede zwischen jenen, die ihr Telefon beiseite legen und denjenigen, die regelmässig Nachrichten lesen oder ihren Newsfeed durchstöbern. Besonders schlechte Ergebnisse war bei Menschen zu verzeichnen, die zu einer Smartphone-Sucht neigen. Hier war die gesamte Tagesleistung vergleichsweise niedrig, da eine generelle Ablenkbarkeit besteht. Aber auch die Nutzer, die ihr Smartphone während der Arbeit kaum zur Hand nehmen, im Privatleben aber umso häufiger, lassen sich sehr viel leichter von ihren Aufgaben ablenken. Die Gründe dafür sind vielfältig. Meist soll der Konsum eine Kompensation zu unliebsamen oder anspruchsvollen Tätigkeiten bieten oder man versucht damit, Stress aus dem Weg zu gehen.
Produktivitätssteigerung dank Handy
Es gibt jedoch auch eine sinnvolle Art, sein Smartphone während der Arbeitszeit zu nutzen. Denn einige Funktionen können die Produktivität im beruflichen Alltag steigern - wenn man sie richtig anwendet. Auf beruflichen Fahrten etwa, kann eine App für die Navigation Zeit einsparen. Ausserdem können Sie mit dem Smartphone im Internet Informationen aufrufen, die für Ihre Arbeit relevant sind.
Das Smartphone als Kündigungsgrund
Letztlich hängt es in erster Linie vom jeweiligen Betrieb ab, inwieweit das Smartphone am Arbeitsplatz toleriert wird. Am besten schauen Sie in Ihrem Arbeitsvertrag nach, ob darin bereits eine Regelung dafür getroffen wurde. Denn manche Unternehmen untersagen die private Nutzung des Telefons inzwischen. Gibt es keine offiziellen Vorgaben, ist zumindest eine gewisse Sensibilität hilfreich, um Ärger mit dem Chef zu vermeiden. Wer mehrfach die Arbeit vernachlässigt, weil das Smartphone im Spiel war, wird irgendwann mit einer Abmahnung rechnen müssen. Im schlimmsten Fall kann sogar eine Kündigung drohen. Dabei spielt es übrigens keine Rolle, ob es sich um das eigene Smartphone oder ein Diensthandy handelt. Auf der sicheren Seite sind Sie in der Regel, wenn Sie Ihr Telefon ausschliesslich in Notfällen oder in der Pause einschalten.
Digital Detox
Wer merkt, dass er zu oft am Smartphone hängt, sollte auch auch aus eigenem Interesse den bewussten Verzicht üben. Abgesehen davon, dass man seinen Arbeitsplatz riskiert, ist der übersteigerte Konsum ohnehin sehr unvorteilhaft. Mit einfachen Tricks kann jeder den oft automatisch abalufenden Griff zum Handy vermeiden.
Ein erster Schritt, der gut funktioniert, ist es, das Smartphone ausser Reichweite zu deponieren. Statt auf dem Schreibtisch ist es besser in der Handtasche oder einem ein paar Meter entfernten Schrank aufgehoben.
Je mehr Aufwand nötig ist, desto leichter lässt sich der Reflex nämlich unterdrücken.