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Ich bin so frei.

Veröffentlicht am 09.06.2016
Ich bin so frei.
Das geht auf meine Kappe.
Auf Tuchfühlung mit der Verantwortung.
Ein Annäherungsversuch an einen der wichtigsten Soft Skills.
 
Übernehmen? Gerade stehen? Aus dem Weg gehen?

Dürfen wir vorstellen? Die Grande Dame der Tugenden, Madame Verantwortung.
Bekannt wie ein bunter Hund mit mindestens zwei Gesichtern. Alle reden davon. Viele wollen sie. Manche rennen vor ihr weg. Wie halten Sie es mit der Verantwortung? Nehmen Sie die Sache in die Hand oder lassen Sie das lieber andere machen? Gehen wir der Eigenschaft auf den Grund.
Das Wort „veranwürten“ ist mittelhochdeutschen Ursprungs und beschreibt die Fähigkeit, sich als Angeklagter vor Gericht verteidigen zu können.
Okay, ein mittelprächtiger Einstieg für eine starke Eigenschaft. Aber: Für die Persönlichkeitsbildung  muss der positive Aspekt fokussiert werden. Denn, wer bereit ist Verantwortung zu tragen, tut dies im besten Fall aus eigenem Antrieb. Dahinter stecken die Überzeugung und das Aha-Erlebnis, sich selbst und das persönliche Handeln unter Kontrolle haben zu können. Kurz und knapp: Wer so tickt, trägt Sorge für sein Tun. Er nimmt sich und sein Bemühen ernst. Passt das Ziel der Handlung noch zur inneren Einstellung, verliert die Verantwortung ihre Last.

Denken. Werden. Sein.

„Der eine fragt: Was kommt danach? Der andre fragt nur: Ist es recht? Und also unterscheidet sich der Freie vom Knecht.“ Das stammt nicht vom Personalberater, sondern von Theodor Storm. In welchem Kontext stehen Freiheit und Verantwortung? Immanuel Kant, Denker und Philosoph der Aufklärung, definiert Freiheit als bewusste Entscheidung, sich selbst festgelegten Maximen zu fügen.
Wer ist denn nun der Freie? Der, der seine Handlungen und ihre Folgen abschätzen kann? Jener, der sich mit dem „Wozu“ und „Warum“ auseinandersetzt. Wer sich diese Fragen stellt, erforscht den Sinn. Er denkt, und ist damit bereits aktiv. Was nicht angedacht wird, kann nicht zum Wollen führen. Das heisst: Mitwirken, Kopf hinhalten oder auf das Beste hoffen – wenn Hirn und Bauch sich einig sind, haben alle Varianten ihre Berechtigung.

Zutrauen. Vertrauen. Einstehen.

Sie wissen, was Sie wollen. Grossartig. Trauen Sie sich den nächsten Schritt zu? Wunderbar. Dem-nach kennen Sie Ihr Können und Ihre Grenzen. Nicht nur ihr Gegenüber, sondern Sie haben Vertrauen in sich. Dieses Vermögen befähigt eigenständige Entscheidungen zu treffen, selbst wenn das Ganze ein Flop wird. Ohne Scheitern gibt es keinen Lerneffekt. Klingt lapidar, ist aber eine der grössten Übungen unserer Tage. Damit spannt sich der Bogen zur Resilienz. (Siehe Teil 2 unserer Mini-Serie.) Das sind doch gute Aussichten!

 
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