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Du sollst deine Nachfolge regeln

Veröffentlicht am 29.09.2015
Du sollst deine Nachfolge regeln
Gedanken zum Wechsel an vorderster Front, über Lebenswerke und die Sorge vor Veränderung.
Was verbindet das House of Windsor und Schweizer KMUs?
Das Dilemma mit der Nachfolge. Die Queen behauptet ihren Thron. Mit ihren knapp 90 Jahren steht sie seit 1953 im Dienst der Krone. Sie übertrifft damit ihre eigene Ururgrossmutter Königin Victoria. Deren Amtszeit dauerte 63 Jahre und sieben Monate. Elisabeth II. stellt einen neuen Rekord auf und regiert länger als es je einem anderen britischen Monarch vergönnt war. Doch wer kommt, wenn der Thron frei wird? Prinz Charles ist zwar der Nächste – ob er das Zeug dazu hat ein Lebenswerk weiterzuführen?
Ähnlich geht es vielen mittelständischen Unternehmen in der Schweiz. Loslassen, abdanken – es ist schwierig. Laut KMU-Spiegel der FHS St. Gallen hat sich „die Nachfolgeproblematik als eines der wichtigsten Themen der Schweizer KMU‘s identifiziert“. Gegenwärtig sieht sich, laut Dr. Marco Gehrig, Projektleiter und Mit-Autor der Studie, „etwa eines von acht KMU in der Schweiz … konkret mit der Herausforderung einer Unternehmensnachfolge konfrontiert.“. In naher Zukunft, sprich jetzt bzw. in den nächsten fünf bis zehn Jahren, wären schweizweit davon 70.000 KMU betroffen. Die Suche nach einem geeigneten Nachfolger wird für viele Firmen zur Zerreissprobe.

Ist jeder ersetzbar?
Der Grundsatz scheint in Stein gemeisselt. Hauptsache ist, dass der Laden läuft. Am besten immer und möglichst ohne Unterbrechungen. Kontinuitätsmanagement nennt man das. Was einst für Material und Ressourcen gedacht war, wird heute in HR-Abteilungen angewendet. Kann tatsächlich jeder jeden ersetzen? Ein fataler Irrtum aus längst vergangenen Zeiten. Statt am Fliessband wird heutzutage mit Know-how und innovativen Ideen der Lebensunterhalt verdient. Wenn also jeder jeden ersetzen könnte, würde alles so bleiben wie es ist. Die 1:1-Nachfolge bedeutet meistens Stillstand. Vorgänger und Nachfolger agieren in ein und demselben Massstab – es bleibt alles wie gehabt. Klingt nach Bestandssicherung, Durchhalten. Von Courage keine Spur. Wie der Vater so der Sohn? Wenn die Fussstapfen dermassen beschränkt sind, krankt die Firma am „Prinz-Charles-Syndrom“. Der darf auch nicht auf den Thron.

Die Queen als Transformer
Ihre Majestät sah Staatsmänner kommen und gehen. Eisenhower, Churchill, Nixon, Adenauer, Kohl, Reagan, Gorbatschow, die Bushs oder Clinton – Elisabeth II. schwingt immer noch das Zepter. Die Art und Weise wie sie regiert ist einzigartig. Doch was hinterlässt sie? Das Überdauern einer Marke in fortschrittlichen, turbulenten Zeiten. Es mutet an, als könne zumindest Prinz William das Werk der Queen fortführen. Falls es Grandma gelungen ist, ihren Antrieb, ihren Geist und ihre Vision an die nächste oder übernächste Generation weiterzugeben, dann dürfte die Thronfolge erfolgreich geregelt sein. Wenn sie die Individualität und die Fähigkeiten ihres Nachfolgers erkennt, ihm ein funktionierendes Kader bereitstellt und ihm Kompromisse zugesteht, dürfte der Fortbestand der Monarchie gesichert sein. God save the Queen!

 
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