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«Bei Führungspositionen setzen wir systematisch auf Backgroundchecks»

Veröffentlicht am 18.06.2014
«Bei Führungspositionen setzen wir systematisch auf Backgroundchecks»
Gemäss dem aktuellen Trend-Report zur Onlinerekrutierung in der Schweiz, überprüfen rund 70 Prozent aller Unternehmen die Profile von Bewerbern in sozialen Netzwerken. Auch die Jörg Lienert AG setzt konsequent auf solche Backgroundchecks, wie Geschäftsführer Markus Theiler im Interview erklärt.  

Interview: Daniel Schriber
Markus Theiler, überprüfen Sie ihrer Bewerber im Internet?
Theiler: Ja. Die Jörg Lienert AG setzt bei verantwortungsvollen Führungspositionen systematisch auf Backgroundchecks. Dies ist durchaus ein adäquates Mittel, um zusätzliche Informationen über einen potenziellen Kandidaten zu erhalten.
 
Welchen Nutzen bringen Backgroundchecks im Internet im Bewerbungsverfahren?
Theiler: Wir prüfen unsere Kandidaten mit unserem professionellen Auswahlprozess; dazu gehört auch, dass wir unsere Bewerber bei Bedarf googlen. Wenn es um Führungspositionen geht, die das öffentliche Interesse betreffen, ist es von Bedeutung, welche Informationen über einen potenziellen Kandidaten im Internet zu finden sind.
 
Informieren Sie die Bewerber über diesen Backgroundcheck?
Theiler: Wir fragen unsere Kandidaten jeweils pro-aktiv, ob es im Internet Dinge über sie zu finden gibt, die wir wissen müssen. Der Bewerber erhält also die Gelegenheit, uns über allfällige Ungereimtheiten zu informieren.
 
Nehmen wir an, Sie finden im Internet ein Foto eines Kandidaten, auf dem er ohne T-Shirt und mit zwei Bierkrügen in der Hand in die Linse grinst. Ein Problem? 
Theiler: Da wir mehrheitlich verantwortungsvolle Führungspositionen suchen, würden wir das auf jeden Fall ansprechen. Je nach Job könnte ein solches Foto unseren Entscheid durchaus beeinflussen. Abzuklären gilt es auch, ob der Kandidat das Foto mit Absicht ins Netz gestellt hat, oder ob er vielleicht gar nichts davon weiss. Es geht aber längst nicht nur darum herauszufinden, ob ein Kandidat auf Facebook vielleicht ein heikles Partyfoto von sich ins Netz gestellt hat.
 
Sondern?
Theiler: Mittels Stichproben prüfen wir zum Beispiel auch, ob die Angaben im Lebenslaufs des Bewerbers plausibel und korrekt sind. Das lässt sich heute dank dem Internet relativ rasch und einfach herausfinden.
 
Wie oft stossen Sie bei Ihren Bewerbern auf unpassende Fotos oder Infos im Netz? 
Theiler: Das war bis jetzt sehr selten der Fall. Nicht nur die Unternehmen, auch die Bewerber wissen heute sehr genau, auf was sie im Internet achten müssen.
 
Welchen Tipp geben Sie potenziellen Bewerbern im Umgang mit Sozialen Medien?
Theiler: Wir empfehlen jedem Bewerber, sich im Vorfeld eines Vorstellungsgesprächs einmal selber zu googlen. So finden die Kandidaten heraus, welche Inhalte über sie im Netz gefunden werden und welchen Eindruck sie vermitteln.