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Richtig bewerben als Jobhopper

Veröffentlicht am 11.11.2019
Richtig bewerben als Jobhopper
Früher war es gang und gäbe, dass Berufstätige nach ihrer Ausbildung oder ihrem Studium ihr Arbeitsleben komplett bei einem Arbeitgeber verbracht haben. Das gibt es heute kaum noch. Angesichts befristeter Arbeitsverträge, Fachkräftemangel und dem Wunsch nach neuen Herausforderungen sind mehrfache Jobwechsel - das so genannte Jobhopping - normal geworden. Laut Aussage verschiedener Umfragen wechseln Beschäftigte durchschnittlich alle vier Jahre ihren Arbeitgeber.

Bedenken bei Personalverantwortlichen
Obwohl man Jobhopping mittlerweile als normale Entwicklung am Arbeitsmarkt einstufen kann, haben Personaler immer noch Bedenken, wenn sie die Bewerbung eines Jobnomaden in die Hände bekommen. Häufige Wechsel des Arbeitgebers werden argwöhnisch betrachtet, denn es herrschen gängige Vorurteile wie:
  • Der Bewerber hat keine Orientierung, er weiss nicht, was er will.
  • Jobhopper sind nicht loyal gegenüber ihrem Arbeitgeber, sonst würden sie nicht so häufig wechseln.
  • Jobnomaden können sich nicht unterordnen und in Hierarchien einfügen, daher die ständigen Wechsel des Arbeitsplatzes. 
Hier ist eine andere Sichtweise erforderlich, denn im Grunde können Arbeitgeber von solchen Mitarbeitern stark profitieren. Jobhopper zeigen mit ihren Wechseln nämlich, dass sie sich schnell in neue Umgebungen und Teams einarbeiten können. Flexibilität und Anpassungsfähigkeit erlauben ihnen in kurzer Zeit, unbekannte Themenfelder und Prozesse erfolgreich anzugehen.
 
Für Sie als Bewerber ist es von Bedeutung, dass Sie die positiven Folgen Ihres Jobhoppings betonen und Ihren Mehrwert für den Arbeitgeber herausstreichen. Nur so können Sie Vorurteile beseitigen und sich als der richtige Kandidat für eine offene Stelle darstellen.
 
Jobhopping hat Erklärungsbedarf

In Ihrer Bewerbung und im Vorstellungsgespräch sollten Sie sämtliche Jobwechsel überzeugend erklären können. Wenn Sie durch Ihre früheren Tätigkeiten zum Beispiel Ihre Aufgabenbereiche, Ihr Wissen und Ihre Erfahrungen erweitern und vielleicht auch immer mehr Verantwortung übernehmen konnten, punkten Sie bei den Personalern. Beschreiben Sie Ihre bisherigen Stationen chronologisch und erläutern Sie mit Stichpunkten Ihre Arbeit, um Ihrer Bewerbung einen roten Faden zu geben.
 
Den grössten Erfolg werden Sie haben, wenn Sie nachweisen können, dass Ihre Leistungsfähigkeit mit jeder Stelle eine neue Stufe erreicht hat. Fügen Sie Ihren Unterlagen deshalb unbedingt gute Arbeitszeugnisse bei, denn positive Bewertungen sprechen trotz häufiger Wechsel ganz klar für Sie. Nehmen Sie also Ihre Rechte wahr und verzichten Sie bei keinem Ex-Arbeitgeber auf die Ausstellung eines wohlwollenden Zeugnisses.
 
Bleiben Sie in Ihrer Bewerbung immer bei der Wahrheit. Verschweigen Sie keine beruflichen Stationen, damit Ihr Lebenslauf lückenlos bleibt. Und erfinden Sie auf keinen Fall irgendwelche Gründe für einen Arbeitsplatzwechsel, denn das wäre ein möglicher Kündigungsgrund auch im Nachhinein. Wenn ein Jobwechsel aus wirtschaftlichen Schwierigkeiten oder Umstrukturierungen nötig wurde, die nicht in Ihrem Verantwortungsbereich lagen, sollten Sie dies ausdrücklich erwähnen.
 
Achten Sie auf Form und Gestaltung Ihrer Bewerbung
Wenn die Inhalte Ihrer Bewerbung feststehen, nehmen Sie sich ausreichend Zeit für die äussere Form und die Gestaltung. Arbeiten Sie mit strukturierenden Elementen wie Fettungen, Leerzeilen nach Absätzen etc., um besonders interessante berufliche Stationen hervorzuheben und ins Blickfeld der Personaler zu rücken.
 
Gibt es sehr kurze Beschäftigungen bei einem Unternehmen, reissen Sie diese auch nur kurz an. Seien Sie sich aber bewusst, dass Sie in einem Vorstellungsgespräch vielleicht umfangreicher darauf eingehen müssen. Am besten lassen Sie nichts aus und beschreiben Ihren Karriereweg lückenlos und nachvollziehbar.
 
Das Anschreiben ist Ihr Sprungbrett
Berufliche Veränderungen sorgen immer wieder auch für neues Know-how und einen grösseren Erfahrungsschatz. Diese Aspekte sollten Sie in den Mittelpunkt Ihres Anschreibens stellen, denn damit zeigen Sie einem potenziellen Arbeitgeber Ihren Mehrwert für sein Unternehmen. Beschreiben Sie auch Ihr Interesse und Ihre Erwartungen an die ausgeschriebene Stelle. Daran kann der Personalverantwortliche erkennen, ob Voraussetzungen für eine längere Bindung an das Unternehmen gegeben sind und Ihre Jobnomaden-Karriere vielleicht sogar ein Ende hat.