Veröffentlicht am 20.08.2025 von Marcel Penn, Marketing- und Verkaufsleiter Classifieds - Bildquelle: zb Zentralbahn AG
Der neue Fachkräftemangel-Index 2025 der Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz (IHZ) zeigt: Während einst stark nachgefragte Berufsgruppen wie Maschinenbediener:innen im Ranking deutlich absinken, gewinnen Lokomotivführer:innen an Bedeutung – ein Wandel, der neue Karrierechancen und Risiken mit sich bringt.
1. Wer ist aktuell stark gesucht – und wer nicht mehr?
- Ganz oben bleiben: Ärzt:innen (Platz 1) sowie Elektroinstallateur:innen und Mechaniker:innen (Platz 2), gefolgt von Telekom- und Rundfunktechnikern (Platz 3) – Positionen, die seit Jahren hoch gefragt sind.
- Maschinenbediener:innen: Der Rückgang im Ranking ist bemerkenswert, sie fliegen aus den Top 10, das auf eine abgeschwächte Nachfrage hinweist. In der verarbeitenden Industrie nehmen offene Stellen bei Metallerzeugnissen sogar ab.
2. Lokomotivführer:innen: Überraschender Aufstieg mit Perspektiven
- Zwar fehlt im Index ein direkter Hinweis auf Lokomotivführer:innen, doch der aktuelle Fachkräftemangel bei Bahnberufen spricht Bände: Viele Netzbetreiber suchen aktuell dringend nach Lokführer:innen.
- So bietet die SBB ab Herbst 2025 eine Zweitausbildung zum Lokführer/zur Lokführerin (15 Monate, jetzt auch in Teilzeit ab 60 %) an – ideal für Pendler:innen, Eltern oder jene, die flexible Arbeitsmodelle schätzen.
3. Empfehlungen für Stellensuchende
- Flexibel bleiben: Überprüfe, ob eine Umschulung oder Weiterbildung für dich in Frage kommt. Unternehmen mit hohem Bedarf bietet dafür flexible Modelle wie auch Anstellungsbedingungen an.
- Regionale Mobilität: Telekommunikations- und Rundfunktechniker:innen gehören schweizweit zwar zu einer kleineren Berufsgruppe. In der Zentralschweiz sind sie jedoch stark nachgefragt - hier gibt es deutlich mehr offene Stellen als verfügbare Fachkräfte. Wer bereit ist, in der Schweiz flexibel zu sein, findet in einer der schönsten Regionen des Landes eine neue Zukunft. Deshalb: zentraljob.ch folgen 😉
- Demografische Rahmenbedingungen nutzen: Der Fachkräftemangel bleibt wegen Pensionierungswellen bestehen. Die Chancen für Quereinsteiger:innen oder Wiedereinsteiger:innen bleiben laut Marktprognose langfristig stabil.
Fazit der Studie
Der Fachkräftemangel in der Zentralschweiz bleibt auch 2025 ein zentrales Thema – trotz einer leicht höheren Arbeitslosenquote und weniger offener Stellen als in den Boomjahren. Besonders
Gesundheitsberufe (Ärzte, Pflege),
technische Handwerksberufe (Elektro, Installation) sowie
spezialisierte Technikberufe (Telekommunikation, Rundfunk) sind schwer zu besetzen.
Gleichzeitig zeigt sich eine Verschiebung im Bedarf: Während klassische Industrie- und Maschinenberufe (z. B. Maschinenbediener:innen in der Metall- und Mineralproduktion) an Bedeutung verlieren könnten, gewinnen neue Berufsfelder wie Lokomotivführer:innen an Relevanz.
Langfristig bleibt der Druck aber hoch: Demografische Effekte (Pensionierungswellen) und eine tendenziell geringere Wochenarbeitszeit verschärfen die Knappheit zusätzlich. Unternehmen reagieren mit Automatisierung, Effizienzsteigerung und politischer Lobbyarbeit gegen Bürokratie, doch der Bedarf an Menschen bleibt bestehen.
Geopolitische Ereignisse – etwa internationale Konflikte, Handelsbeschränkungen oder Migrationsbewegungen – können diese Entwicklungen zusätzlich verstärken oder abschwächen. Sie wurden in der aktuellen Auswertung bewusst nicht vertieft betrachtet, dürften aber künftig einen noch grösseren Einfluss auf die regionale Arbeitsmarktlage haben.
Für Stellensuchende bedeutet das: Wer bereit ist, sich weiterzubilden, flexibel zu bleiben oder neue Wege (Quereinstieg) zu gehen, findet gerade in den Engpassberufen sehr gute Perspektiven – vor allem in der Zentralschweiz.
Quelle:
Industrie- und Handelskammer Zentralschweiz