Sorgt Covid-19 zukünftig für ein neues und flexibles Arbeitsmodell? - zentraljob.ch
505 Artikel für deine Suche.

Sorgt Covid-19 zukünftig für ein neues und flexibles Arbeitsmodell?

Veröffentlicht am 02.07.2020
Sorgt Covid-19 zukünftig für ein neues und flexibles Arbeitsmodell?
Viele Firmen haben sich bisher geweigert, ihre Mitarbeitenden im Home Office arbeiten zu lassen. Zu sehr hielten sie an alten Strukturen fest. Durch die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Quarantänemassnahmen wurden sie allerdings dazu gezwungen.
Arbeiten im Home Office wurde zum Erfolg 
 
Häufig erfolgte der Umstieg sehr spontan und wenig vorbereitet. Heute lässt sich aber feststellen, dass Home Office besser funktioniert als angenommen und ein ziemlicher Erfolg geworden ist. Einerseits haben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sehr viel Flexibilitä bewiesen, andererseits zahlreiche Vorteile schätzen gelernt. Die Unternehmen müssen sich jetzt die Frage stellen, wie es weitergehen soll. Beschreiten wir auch in Zukunft den Weg zu mehr Flexibilität im Arbeitsleben oder kehren wir zurück zum gewohnten 8-Stunden-Tag im Büro? 
 
Flexibleres Arbeiten sollte ermöglicht werden 
 
Die geänderten Arbeitsbedingungen durch Covid-19 waren ein Sprung ins kalte Wasser, häufig verbunden mit Unsicherheiten und Ängsten. Trotzdem haben die meisten Arbeitnehmer einen guten Job gemacht und bestimmte Vorteile des Home Office genossen. Wenn diese wieder wegfallen, könnte es problematisch werden, wenn es keine triftigen Argumente für eine Rückkehr in das alte Arbeitsmodell gibt. 
 
Flexibles Arbeiten wird ein notwendiger Teil der zukünftigen Arbeitswelt sein, auch wenn eine langfristige Lösung anders aussehen wird als während der Corona-Pandemie. Aber eine Rückkehr zum alten Modell würde bedeuten, eine einmalige Gelegenheit zu verpassen. Nicht jedes Unternehmen kann Home Office anbieten, und nicht jeder Job eignet sich dafür. Aber es ist doch klar geworden, welche Möglichkeiten sich auftun können. 
 
Die Entscheidung liegt vor allem bei den Unternehmen 
 
Die Unternehmen müssen entscheiden, ob sie mehr Home Office erlauben oder sich dagegen sträuben wollen. Wenn sie eine grundlegende Veränderung bejahen, sollten sie dies aktiv und mit Überzeugung tun und sich der Konsequenzen bewusst sein. Jede Firma sollte für flexibles Arbeiten ein langfristiges Konzept entwickeln und mit Inhalt füllen. Die Zeit nach der Pandemie ist eine gute Gelegenheit. Fällt die Entscheidung negativ aus, sollte sie gut begründet und offen kommuniziert werden, damit die Mitarbeitenden nicht unzufrieden werden. 
 
Home Office allein genügt nicht 
 
Es sollte klar sein, dass Home Office allein noch kein flexibles Arbeiten ausmacht. Schlagwörter wie New Work und Remote Work machen die Runde, sie sind allerdings bisher nicht wirklich definiert. Home Office wird ein wichtiger Teil sein. Aber es geht nicht nur darum, dass Angestellte nicht mehr ins Büro kommen, um dort zu arbeiten. 
 
Im Mittelpunkt sollte immer eine gute Ausführung des Jobs sein. Ob das zu Hause, im Büro oder unterwegs geschieht, ist dabei eher unerheblich, wenn die Effizienz stimmt. Am Ende zählt allein das Resultat. Dafür ist eine räumliche und zeitliche Flexibilität erforderlich. Genauso bedeutend ist aber auch das Teamwork. Hier sind persönliche Meetings besser geeignet als digitale. 
 
Sich Zeit nehmen und sich bewusst austauschen gehört ebenfalls zur flexiblen Arbeit. Mitarbeitende, das Team und die Vorgesetzten sollten sich absprechen, um Termine und Orte für solche Treffen zu bestimmen. Voraussetzung sind eine gute Vorbereitung und Abstimmung sowie eine fortlaufende Anpassung und Optimierung der Abläufe. Die Produktivität dürfte auf lange Sicht davon profitieren. 
 
Führungskräfte sind gefordert 
 
Bei den Führungskräften wird ein Umdenken stattfinden müssen. Reine Kontrolle auf Anwesenheit und Leistung sollten ersetzt werden durch Respekt und Vertrauen gegenüber den Mitarbeitenden, dass sie ihren Job auch ohne Kontrolle gut machen. Eine offene Kommunikation über die Anforderungen und begleitende Unterstützung sind gefragt. Alte Vorstellungen von Führung werden praktisch durch Coaching ersetzt. 
 
Die Frage steht also weiterhin im Raum, ob es nach Covid-19 mehr flexibles Arbeiten gibt und ob das alle Beteiligten wollen. Die Antwort wird es nach dem Ende der Corona-Pandemie geben.